Johnson & Johnson-Aktie: Dank Pharmageschäft auf Kurs – Aktionäre dennoch skeptisch

onvista · Uhr

Das Pharmageschäft brummt bei US-Konzern Johnson & Johnson (J&J). Vor allem durch den Medizinsektor konnte der Hersteller von Medizintechnik, Konsumgütern und Pharmazeutika im vergangenen Jahr profitieren und die eigenen Jahresziele teils noch überflügelen. Für 2019 verspricht J&J ein weiteres deutliches Ergebniswachstum, wie das Unternehmen am Dienstag in New Brunswick mitteilte.

Währungsgeschäft belastet

2018 konnte Johnson & Johnson seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp sieben Prozent auf 81,6 Milliarden US-Dollar steigern. Im vierten Quartal schwächte sich das Wachstum allerdings deutlich ab. Zudem hatte der Konzern mit mehr Belastungen durch Wechselkurseffekte zu kämpfen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf Jahressicht um zwölf Prozent auf 8,18 Dollar – Analysten waren von etwas weniger ausgegangen.

Vorsichtiger Optimismus

Für die Zukunft zeigte sich Konzernchef Alex Gorsky verhalten zuversichtlich. Johnson & Johnson sei breit genug aufgestellt, um weiter in innovative Produkte zu investieren und strategische Chancen für langfristig profitables Wachstum zu nutzen, betonte er laut Mitteilung.

Für das neu angelaufenen Geschäftsjahr gibt Gorsky als Ziel eine Steigerung beim bereinigten Ergebnis je Aktie auf 8,50 bis 8,65 Dollar aus – Experten rechnen bisher im Mittel mit 8,61 Dollar. Bei den Erlösen gibt sich der Konzern bescheidener. Hier wird – Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe herausgerechnet – im Idealfall nur mit einem hauchdünnen Wachstum gerechnet. Nominal stellt Johnson & Johnson sogar einen Umsatzrückgang auf 80,4 bis 81,2 Milliarden Dollar in Aussicht.

Angeknackstes Image

Johnson & Johnson steht seit Jahren wegen möglicher Krebsgefahren durch einige seiner Körperpflegeartikel unter Druck, darunter angeblich asbestverseuchtes Babypuder. Erst kürzlich war der Konzern durch einen weiteren Bericht erneut in die Schlagzeilen geraten. Das Management weist die Vorwürfe zwar zurück, in den USA laufen aber eine Vielzahl an Klagen.

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Bereits im vergangenen Sommer war Johnson & Johnson von einem US-Gericht zu einer Strafzahlung von rund 4,7 Milliarden Dollar verdonnert worden. Beobachter schätzen, dass auf den Konzern noch weitere Strafzahlungen in Milliardenhöhe zukommen. Auch der Imageschaden ist beträchtlich.

Aktie auf Jahressicht schwach

Die Aktie des Pharma-Konzerns reagierte auf das heutige Ergebnis mit einem schwachen Start in den Handelstag: Minus 2,3 Prozent auf 127,75 US-Dollar.

Vor Weihnachten geriet das Papier wegen der aktuellen Vorwürfe zuletzt mächtig unter Druck. Die Aktie brach binnen zweier Handelstage um fast 13 Prozent ein. Um die Anleger zu versöhnen, steuerte der Konzern mit einem Aktienrückkauf programm dagegen. Trotz Kurszuwächsen hat sich das Papier von dem Kursrutsch bisher noch nicht erholt. In den letzten 12 Monaten hat Johnson & Johnson über elf Prozent verloren.

Drei-Monatsvergleich Johnson & Johnson mit zugehörigem Index Dow Jones

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Foto: josefkubes / Shutterstock.com

Onvista/dpa-AFX

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