Knorr-Bremse will ohne Verluste durch die Coronakrise kommen

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München (Reuters) - Der Münchner Lkw- und Bahn-Zulieferer Knorr-Bremse kommt nach Einschätzung von Vorstandschef Bernd Eulitz trotz Umsatzeinbrüchen ohne Verlust durch die Coronakrise.

"Der April war herausfordernd", sagte Eulitz am Donnerstag vor Analysten. Der Umsatz sei um 40 Prozent eingebrochen, und im Mai sehe es ähnlich aus, weil die Lkw- und Zug-Hersteller die Produktion angesichts einer schleppenden Nachfrage nur langsam hochfahren. "Aber selbst auf dem Tiefpunkt der Krise hatten wir immer ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) und einen positiven Cash-flow", betonte Eulitz. Das zeige auch, wohin die Reise im zweiten Quartal gehe. Zwischen April und Juni 2019 hatte der Bremsen-Hersteller ein Ebitda von 335 Millionen Euro erwirtschaftet.

Für das Gesamtjahr geht Knorr-Bremse weiterhin von einem sinkenden Umsatz und Ebitda aus. Um die Krise zu bewältigen, habe der Konzern Einsparungen von 200 Millionen Euro in die Wege geleitet. In Europa wurde Kurzarbeit beschlossen, in den USA gab es auch Entlassungen. Eulitz deutete an, dass Kündigungen in Deutschland allenfalls bei einer zweiten Corona-Welle anstünden: Bisher seien die Sparmaßnahmen nicht mit Restrukturierungskosten verbunden, wie sie bei einem Stellenabbau fällig würden.

Finanziell stehe der Konzern mit einer Liquidität von 2,5 Milliarden Euro auf sicheren Beinen, betonte der Vorstandschef. Knorr-Bremse hatte schon im März zusätzliche Kreditlinien über 750 Millionen Euro gezogen.

Operativ läuft es in den beiden Sparten unterschiedlich. In den USA hatte der Einbruch der Lkw-Konjunktur Knorr-Bremse schon im vergangenen Jahr getroffen, dort werde es auch noch einige Quartale schwierig bleiben. In China geht es bei Lkw und Zügen so schnell aufwärts wie das Land in die Krise geschlittert war. In Europa gebe es Anzeichen für eine Erholung des Lkw-Marktes im zweiten Halbjahr, das Vorkrisen-Niveau sei aber nicht in Sicht. Im ersten Quartal war der Konzernumsatz um sieben Prozent auf 1,63 Milliarden Euro eingebrochen, der Auftragseingang lag um 16 Prozent unter dem Vorjahr. Das Ebitda schrumpfte um 13 Prozent auf 290,2 Millionen Euro.

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