KORREKTUR/ROUNDUP/Kion mit Gewinnrückgang - Auftragslage stabil - Aktie verliert

dpa-AFX · Uhr

(In der Überschrift muss es korrekt heißen: Aktie verliert rpt verliert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat im ersten Quartal die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. So musste das Unternehmen einen erheblichen Gewinnrückgang hinnehmen. Die Auftragslage zeigte sich hingegen dank der hohen Nachfrage nach Automatisierungslösungen in der Lieferkettenlogistik noch recht stabil. Die Zahlen fielen schlechter aus als von Analysten angenommen. Die Aktie gab am Dienstagvormittag nach dem Kurssprung zum Wochenauftakt deutlich nach.

Vor allem das Geschäft mit Gabelstaplern und entsprechenden Dienstleistungen lief schwach, hier hatte Kion auch Probleme mit der Beschaffung. Positiv entwickelte sich dagegen die Lieferkettenlogistik - vor allem getrieben durch das Wachstum des globalen Online-Handels.

Kion habe die Erwartungen unter anderem wegen eines Nachfragerückgangs verfehlt, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Zudem seien die Ergebnisse im Geschäft mit Flurförderzeugen sehr enttäuschend ausgefallen. Experte Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan monierte ebenfalls die enttäuschenden Umsatz- und Ergebniszahlen. Allerdings habe der Auftragseingangseingang positiv überrascht.

Insgesamt sank das Konzernergebnis im ersten Quartal um 27,2 Prozent auf 67,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Aktie verlor am Vormittag mehr als 9 Prozent auf 42,92 Euro, nachdem das Papier sich in den letzten Wochen ein gutes Stück von dem Tiefpunkt des Corona-Crashs bei rund 33 Euro erholt hatte.

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge sei deutlich zurück gegangen, erklärte Kion. Die Zahl der bestellten Neufahrzeuge habe branchenweit um 9,4 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. Besonders betroffen war demzufolge die Region Asien-Pazifik, in der die Bestellzahlen um 17,3 Prozent hinter dem Vorjahresquartal zurückgeblieben seien. Auch in Europa ging die Nachfrage zurück, nur Nordamerika verzeichnete ein leichtes Plus.

Dank der noch guten Entwicklung im Januar und Februar sank der Auftragseingang bei Kion hingegen nur leicht - um 1,8 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Während das Neugeschäft mit Fahrzeugen, Lagertechnik und Dienstleistungen bereits deutlich um 7,7 Prozent zurückging, stieg die Nachfrage im deutlich kleineren, auf Automatisierungslösungen spezialisierten Segment Lieferkettenlogistik um 13,8 Prozent. Der Auftragsbestand lag Ende März insgesamt stabil bei 3,6 Milliarden Euro. Der Umsatz fiel im ersten Quartal um 2,7 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro.

Bei den freien Barmitteln kam es im ersten Quartal zu einem Abfluss von 221 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Kion beim Free Cashflow noch ein Plus von 82 Millionen erzielt.

Einen Ausblick für 2020 gibt Kion weiterhin nicht. Dies sei erst möglich, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Situation einschließlich der Lieferketten wieder stabilisiert habe. Das Unternehmen hatte wie so viele andere Konzerne auch seine ursprüngliche Prognose zurückgezogen./nas/mis/jha/

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