LME-Stahl profitiert nicht vom Anstieg der chinesischen Stahlpreise

COMMERZBANK CORP. & MARKETS · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Frankfurt (www.aktiencheck.de) - Das World Bureau of Metal Statistics hat gestern die Tendenz der letzten Monate an den globalen Metallmärkten bestätigt, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.

Demnach hätten sich 2012 der Kupfer-, Blei- und Zinnmarkt im Angebotsdefizit befunden. Während bei Aluminium und Zink die Überschüsse des Vorjahres abgebaut worden seien, habe sich am Nickelmarkt ein Angebotsüberschuss von 117 Tsd. Tonnen aufgetürmt.

In China würden seit Beginn der Woche wieder die Preise für Baustahl steigen. Mit 3.881 CNY (Chinesischer Yuan) je Tonne (entspricht rund 622 USD je Tonne) habe der Kassa-Preis das höchste Niveau seit sieben Monaten erreicht. Nach dem Ende der Feierlichkeiten zum Neujahrsfest kämen mehr und mehr Händler sowie Endkunden an den Markt zurück, die verstärkt Baustahl kaufen würden. Insbesondere die Wiederaufnahme zahlreicher Bauprojekte nach den Neujahrsferien dürfte dabei der Nachfrage Auftrieb verleihen.

Die höheren Preise in China hätten sich bislang noch nicht positiv auf die Preise für LME-Stahl ausgewirkt. Die an der Londoner Metallbörse gehandelten Stahlknüppel seien vergleichbar mit Baustahl. In der Vergangenheit seien die chinesischen Preise stets ein guter Indikator für die Stahlpreise an der LME gewesen. Seit Mitte letzten Jahres sei der Zusammenhang jedoch deutlich schwächer geworden. Offensichtlich sei es der LME noch nicht wieder gelungen, das verloren gegangene Vertrauen der Marktteilnehmer in diesen Stahlkontrakt zurückzugewinnen. Der LME-Stahlpreis könnte daher auch zukünftig nur unterproportional - wenn überhaupt - vom Anstieg der chinesischen Preise profitieren. (21.02.2013/ac/a/m)

Neueste exklusive Artikel