Lonza verkauft Geschäft mit Spezialchemikalien an Finanzinvestoren

Reuters · Uhr

Zürich (Reuters) - Der Schweizer Arzneimittel-Auftragsproduzent Lonza hat einen Käufer für sein Geschäft mit Spezialchemikalien auserkoren.

Lonza Specialty Ingredients (LSI) soll an ein Konsortium bestehend aus den Finanzinvestoren Bain und Cinven gehen, wie der Basler Konzern am Montagabend mitteilte. Es sei eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von LSI für einen Unternehmenswert von 4,2 Milliarden Franken getroffen worden. Der Abschluss der Transaktion werde für das zweite Halbjahr 2021 erwartet.

Lonza will sich auf seine Stellung als Produktionspartner für Pharma- und Biotech-Unternehmen konzentrieren und hatte LSI im Juli ins Schaufenster gestellt. Der Bereich, der Farben, Hygiene- und Körperpflegeprodukte, aber auch Chemikalien zur Holzbehandlung und zum Korrosionsschutz in der Öl- und Gasindustrie herstellt, kämpft mit schrumpfenden Umsätzen und hinkt bei der Rentabilität hinterher. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz des Geschäfts trotz Coronavirus-bedingt stärkerer Nachfrage nach Hygieneprodukten um 2,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken. LSI beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter in elf Forschungszentren sowie 17 Produktionsstandorten weltweit und beliefert etwa 5300 Kunden.

Früheren Informationen von Insidern zufolge hatten sich unter anderen auch der Kölner Chemiekonzern Lanxess sowie die Finanzinvestoren Advent, Carlyle und Partners Group am Bieterrennen um LSI beteiligt.

Lonza hatte 2017 sein Pharma-Geschäft durch die Übernahme des amerikanischen Arzneimittelkapsel-Herstellers Capsugel für 5,5 Milliarden Dollar ausgebaut. Nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäfte wie etwa der Bereich Wasseraufbereitung hingegen wurden abgestoßen.

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