Mehr Geld am Bau - Tarifparteien akzeptieren Schlichterspruch

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die rund 850.000 Beschäftigten am Bau in Deutschland bekommen bald mehr Geld.

Arbeitgeber und Gewerkschaften stimmten am Donnerstag jeweils dem jüngsten Schlichterspruch zu und legten damit ihren Tarifstreit bei. "Damit haben die Tarifvertragsparteien ihrer Verantwortung angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Branche in der Corona‐Pandemie Rechnung getragen", erklärten die Arbeitgeberverbände HDB und ZDB. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) sprach von einem "Tarifabschluss, der Perspektive bringt".

Die Beschäftigten erhalten eine "Corona‐Prämie" von 500 Euro als Einmalzahlung für 2020, die Auszubildenden 250 Euro. Zudem erhöhen sich zum 1. Januar 2021 Löhne und Gehälter um 2,1 Prozent im Westen und um 2,2 Prozent im Osten. Zusätzlich bekommen die Arbeitnehmer ab 1. Oktober 2020 einen Zuschlag von 0,5 Prozent auf den Stundenlohn zur pauschalen Entschädigung von Wegezeiten und –strecken. Über dieses Thema und über Mindestlöhne wollen beide Seiten auch künftig bei "Gipfelgesprächen" unter Moderation des Schlichters Rainer Schlegel reden. IG BAU-Chef Robert Feiger appellierte an die Arbeitgeber beim umstrittenen Thema Wegezeit-Entschädigung nicht "weiterhin auf die Bremse zu treten und dabei zu hoffen, mit einer halbherzigen Lösung davonzukommen".

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