Merck-Aktie: Schwieriges Flüssigkristall-Geschäft – 400 Stellen fallen weg

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Nach Bayer setzt jetzt auch der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern den Rotstift beim Personal an. Merck reagiert mit einem Stellenabbau auf anhaltenden Preisdruck im Geschäft mit Flüssigkristallen. Da Konkurrenten aus Asien dem Dax Unternehmen bei den Produkten etwa für Smartphone-Displays schwer zu schaffen machen, baut Merck nun 400 Stellen in der Darmstädter Zentrale ab. Ein Sprecher bestätigte heute einen Bericht des „Darmstädter Echo“, wonach die Jobs bis zum Jahr 2022 gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen gebe es aber nicht, betonte er.

Mitarbeiter wechseln in andere Sparten

Den Konzern sollen die betroffenen Mitarbeiter allerdings nicht komplett verlassen. Laut dem Bericht können sie in die übrigen Konzernsparten Pharma und Laborgeschäft wechseln. Hier würden über natürliche Fluktuation wie Pensionierungen in den kommenden Jahren Stellen frei. Der Stellenabbau in der Spezialchemiesparte betreffe vor allem Forschung und Entwicklung, hieß es. Die Beschäftigten seien diese Woche auf Mitarbeiterversammlungen informiert worden. Die ersten 30 bis 40 seien schon auf neue Jobs gewechselt.

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Größte Baustelle wird damit angegangen

Die Spezialchemie mit dem Flüssigkristall-Geschäft gilt als größtes Sorgenkind von Merck. Die einst unangefochtene Stellung der Darmstädter auf dem Weltmarkt und die hohen Margen mit Flüssigkristallen bröckeln, da chinesische Konkurrenten in den Markt drängen. Merck hat die Sparte umstrukturiert und will sie stärker auf das Geschäft mit Halbleitern für die Elektronikindustrie ausrichten. Der Konzern peilt erst nach 2019 an, zu einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 2 bis 3 Prozent in dem Bereich zurückkehren. Die zuletzt enttäuschende Entwicklung der Sparte hatte immer wieder auf den Kurs der Darmstädter gedrückt.

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Wirkung verpufft

Es ist heute sehr schwer die Anleger mit Nachrichten freundlich zu stimmen. Nachdem der Kurs zunächst positiv auf die Nachricht reagierte, verpufft die Wirkung Zusehens und die Aktie liegt gegen Mittag leicht im Minus.

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