Mit dem Express-Klassiker die Flautezeit überbrücken

Hussam Masri · Uhr

Die Politisierung der Finanzmärkte hat nach zwei Jahren Trump nun auch die Realpolitik erfasst und setzt die Aktienmärkte verstärkt dem Einfluss des Nachrichtenflusses aus. Anleger stehen daher vor der Herausforderung, dass die Finanzmärkte angesichts der andauernden Handelsstreitigkeiten immer wieder abrupten Preisschwankungen ausgesetzt sind. Nicht nur erschwert dies das „Market Timing“, sondern resultiert aufgrund der oft abrupt einsetzenden Aufs und Abs an den Märkten mittelfristig lediglich in Seitwärtsbewegungen. Anleger stehen daher vor dem Dilemma, Renditen erwirtschaften zu wollen, wobei sich direktionale Aktienengagements für sie nicht auszahlen bzw. dies nur bei hohen Marktschwankungen und daher einer erhöhten Risikotoleranz möglich ist.

Risikobewussten Anlegern bietet sich die Möglichkeit, mit Express-Zertifikaten die scheinbar richtungslosen Phasen mit der Chance auf Erträge zu überbrücken. Hierbei kommt ihnen die gestiegene Unsicherheit an den Märkten sogar zu Gute, unter deren Ausnutzung nützliche Produktparameter wie Kupon und Puffer optimiert werden können. Das Konzept der Express-Zertifikate zielt auf überdurchschnittliche Zinserträge ab, die bereits bei einer Seitwärtsbewegung des zugrunde liegenden Basiswerts realisierbar sind. Dabei besteht die namensgebende Eigenschaft in der Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung zum Nennbetrag gemeinsam mit dem maßgeblichen Zinsbetrag. Ob ein solches Erfolgsszenario eintritt, wird an den in der Regel jährlich stattfindenden Beobachtungstagen entschieden. Wenn der Basiswert an einem dieser Beobachtungstage auf oder über der vorab definierten Tilgungsschwelle schließt, wird die vorzeitige Rückzahlung ausgelöst. Klassische Express-Zertifikate nutzen in der Regel eine konstante Tilgungsschwelle, die bei 100,00 Prozent des Startwerts, also des anfänglichen Aktienschlusskurses, fixiert wird. An einem der Beobachtungstage muss der Basiswert also mindestens eine Seitwärtsbewegung gegenüber dem Startwert vorweisen, damit es zu einer vorzeitigen Rückzahlung des Nennbetrags plus Zinsen kommt.

Kommt es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung unterscheiden klassische Express-Zertifikate am Laufzeitende zwischen drei Szenarien. Die größtmögliche Rückzahlung, bestehend aus Nennbetrag und maßgeblichem Zinsbetrag, ist für Anleger hierbei immer noch erreichbar. Dafür muss der Basiswert am finalen Bewertungstag auf oder über der Zins-Barriere schließen, die bei 100,00 Prozent des Startwerts fixiert ist. Für einen ungünstigeren Kursverlauf des Basiswerts ist eine weitere endfällige Barriere, beispielsweise in Höhe von 50,00 Prozent des Startwerts, für den Anleger von Relevanz. Bei klassischen Express-Zertifikaten führt eine Behauptung dieser Barriere am Bewertungstag ausschließlich zur Rückzahlung des investierten Nennbetrags. Der Anleger erhält in solch einem Szenario  somit keine Zinsen. Sollte der zugrunde liegende Basiswert bei der finalen Bewertung unter der Barriere schließen, werden statt der Rückzahlung zum Nennbetrag nun im Wert gesunkene Aktien zu 100,00 Prozent des Startwerts an den Anleger übertragen.

Anleger können auf eine Vielzahl von Express-Zertifikaten mit verschiedenen Variationen der oben genannten Kursschwellen zurückgreifen. Auch bei Express-Zertifikaten gilt, dass hohe Renditen nur im Gegenzug zu höheren Risiken zu erzielen sind. Der Risikograd bei Express-Zertifikaten lässt sich durch eben diese Kursschwellen auswählen. So würde bei zwei sonst identisch ausgestatteten Express-Zertifikaten das Zertifikat mit den höheren Tilgungsschwellen einen höheren Kupon bieten. Damit sinkt aber auch die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Ähnliches gilt auch für ansonsten gleich ausgestattete Zertifikate, wenn die Barriere eines der Zertifikate höher ist. Die Wahrscheinlichkeit eines Unterschreitens der Barriere am Laufzeitende ist hier höher und damit auch das Verlustrisiko. Anlegern stellt sich daher bei der Auswahl ihrer Anlageprodukte immer die übergeordnete Frage nach dem geeigneten Basiswert und im Anschluss vor dem Hintergrund des erwarteten Kursverlaufs die Frage nach der optimalen Ausgestaltung der Tilgungsschwellen und Barrieren.

Vier Express-Klassiker mit bis zu 120,00 Euro möglichem Zinsbetrag pro Periode

Einen Eindruck von den Renditepotenzialen klassischer Express-Zertifikate verschaffen vier aktuell zeichenbare Produkte: Das DekaBank Allianz Express-Zertifikat 10/2025 (WKN DK0USY), das DekaBank AXA Express-Zertifikat 10/2025 (WKN DK0USX), das DekaBank Deutsche Telekom Express-Zertifikat 10/2025 (WKN DK0US0) und das DekaBank Siemens Express-Zertifikat 10/2025 (WKN DK0USZ) nutzen übereinstimmend Tilgungsschwellen bei 100,00 Prozent des jeweiligen Startwerts (Schlusskurs der betreffenden Aktie vom 02.08.2019). Sollte die gesamte Laufzeit ausgeschöpft werden, erfolgt am finalen Bewertungstag (jeweils 29.09.2025) der Abgleich zwischen dem Aktienschlusskurs und der Zins-Barriere in Höhe von 100,00 Prozent des Startwerts. Wenn dieses Niveau unterschritten ist, wird die Behauptung der Barriere überprüft, die jeweils bei 50,00 Prozent des Startwerts liegt.

Unterschiede weisen die vier Express-Zertifikate hinsichtlich der erzielbaren Zinsen auf. Diese sind angesichts der ansonsten identischen Ausgestaltung hauptsächlich auf die zugrunde liegenden Basiswerte zurückzuführen.

Das Zertifikat auf die Deutsche Telekom-Aktie stellt im Falle der Realisierung einen Zinsbetrag in Aussicht, der pro vergangener Periode 40,00 Euro entspricht. Beim Siemens-Papier sind es 50,00 Euro pro Periode und beim Allianz-Zertifikat 55,00 Euro. Die Spitzenposition besetzt eindeutig das Zertifikat auf die AXA-Aktie. Dort sind 120,00 Euro pro Periode erzielbar, wenn es zur vorzeitigen Rückzahlung kommt oder wenn am finalen Bewertungstag die Zins-Barriere behauptet wird.

Zu Verlusten kommt es, wenn die jeweilige Aktie bei der finalen Bewertung unter der 50,00-prozentigen Barriere schließt, sodass im Wert gesunkene Aktien zu 100,00 Prozent des Startwerts an den Anleger übertragen werden. Der Gegenwert der Rückzahlung ist hier geringer als der Nennbetrag. Anleger nehmen auch an einer positiven Entwicklung des Basiswerts nicht teil. Außerdem ist wie bei jedem Zertifikat das Emittentenrisiko zu beachten. Dies bedeutet, dass insbesondere im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der DekaBank Verluste bis hin zum Totalverlust drohen würden.

Die Zeichnung läuft übereinstimmend vom 08.07.2019 bis 02.08.2019, vorbehaltlich einer Verlängerung oder Verkürzung.

 

Die DekaBank ist das „Zertifikatehaus des Jahres“!
 
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Mehr Informationen: www.zertifikateawards.de

Scope ZMR AAA

Rating vom 20.08.2018, mehr Informationen unter www.deka.de/privatkunden/auszeichnungen/scope-zertifikate-management-rating

Hussam Masri zeichnet als Bereichsleiter Produkt- und Marktmanagement der Deka-Gruppe für die Produktentwicklung und das Produktmanagement der Wertpapier-Publikumsfonds, Vermögensverwaltungs- und Altersvorsorgeprodukte, Zertifikate sowie die Vertriebsunterstützung verantwortlich.


 

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