Moskau verhängt wegen steigender Corona-Zahlen scharfe Beschränkungen

Reuters · Uhr

Moskau (Reuters) - In Moskau haben die Behörden wegen rasch steigender Corona-Zahlen und stark belasteter Krankenhäuser die schärfsten Beschränkungen des öffentlichen Lebens seit Juni 2020 verhängt.

Von diesem Donnerstag an dürfen nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Apotheken und Supermärkte öffnen. Schulen und staatliche Kindergärten dagegen müssen schließen. Anders als im Sommer vor einem Jahr dürfen die Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt ihre Wohnungen verlassen. Von Samstag an müssen zudem im ganzen Land die Betriebe für eine Woche dichtmachen. Wie Moskau haben auch andere Städte in Russland beschlossen, schon vorher das öffentliche Leben stark einzuschränken.

Das Gesundheitsministerium meldete 1159 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus - so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Zudem wurden 40.096 Neuinfektionen registriert, am Vortag waren es noch knapp 36.600. Erstmals wurde die Schwelle von 40.000 Fällen überschritten.

Russland erlebt derzeit rasant steigende Zahlen bei Neuinfektionen und Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Regierung hat dafür die nur langsam steigende Impfquote verantwortlich gemacht. Die bisherige Informationskampagne sei nicht effektiv genug gewesen. Nach Daten vom 22. Oktober waren nur 49,1 Millionen der rund 144 Millionen Menschen in Russland vollständig geimpft.

Nun soll einem Bericht der Tageszeitung "Kommersant" zufolge mit einer neuen Kampagne massiv dafür geworben werden, sich impfen zu lassen. Allerdings widersprach das Präsidialamt dem Bericht. Es gebe keine Pläne für eine neue Werbe- und Informationskampagne, wohl aber werde die laufende fortgesetzt und ständig angepasst.

Meistgelesene Artikel