Nach Future-Start: Bitcoin steigt weiter

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Vom Netz in den Finanzmarkt

Chicago (dpa) - Der Kurs der umstrittenen Digitalwährung Bitcoin ist nach dem Start des ersten Terminkontrakts an einer regulierten Börse gestiegen. Beim Handelsplatz Bitstamp kostete ein Bitcoin knapp unter 16.000 Dollar und damit deutlich mehr als am Sonntag.

Seit Mitternacht gibt es an der US-Börse CBOE den ersten Future auf den Bitcoin an einem beaufsichtigten Handelsplatz.

Die Aufnahme des Handels wurde mit Spannung erwartet, da die zuletzt stark gestiegene Digitalwährung einen großen Schritt in die traditionelle Finanzwelt macht. Mit Future-Kontrakten werden Rohstoffe oder Finanzprodukte zu einem vorab festgelegten Preis für einen künftigen Zeitpunkt gehandelt.

Käufer und Verkäufer können sich so gegen Preisschwankungen absichern. Risiken entstehen dann, wenn eine der beiden Parteien das Geschäft nicht erfüllen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Versprechen nicht eingelöst werden kann, ist umso größer, je stärker der Preis des Produkts schwankt. Platzt ein Termingeschäft, ist ein gefährlicher Dominoeffekt möglich.

Es sind auch Spekulationen auf Kursentwicklungen möglich - auch auf einen Wertverfall. Aus diesem Grund hatten in den die Kursschwankungen beim Bitcoin zuletzt noch einmal zugenommen. Seit Mittwoch vergangener Woche sprangen die Notierungen für den Bitcoin zwischen 11 600 Dollar und 16 600 Dollar hin und her. Noch stärker waren die Ausschläge bei der Handelsplattform Coinbase, wo der Bitcoin am Donnerstag kurzzeitig fast 20 000 Dollar gekostet hatte.

Die «Wirtschaftsweise» Isabel Schnabel warnte, wenn die Internetwährung aus einer Nische in die etablierte Finanzwelt vordringe, berge das Gefahren: «Die Preisentwicklung der Bitcoins erinnert an die großen Blasen der Wirtschaftsgeschichte, zum Beispiel an die Tulpenkrise. Solange die Spekulationen mit Eigenkapital finanziert sind, verlieren die Investoren im Falle eines Crashs zwar viel Geld, die Ansteckungsgefahren dürften aber begrenzt sein«, sagte sie der «Welt am Sonntag».

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