Nel / ITM Power: Rückt der nächste Großauftrag näher? – Bundesverkehrsministerium fördert neun ‚Wasserstoffregionen‘

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Wasserstoffbranche den ganz großen Durchbruch feiert? Bereits am Montag ist die Aktie von Ballard Power ohne großartige Nachricht um 10 Prozent in die Höhe gesprungen. Nel oder ITM Power könnten ein solches Kunststück auch schaffen, wenn der richtige Auftrag dazu vermeldet wird. Die Chancen dafür steigen jedenfalls täglich, da die Wasserstoff-Technologie sich immer größerer Beliebtheit erfreut.

Es stehen einige Aufträge zur Vergabe

Vergangene Woche hat die Stadt Hamburg mitgeteilt sie möchte im Hafen den weltweit größten Elektrolyseur bauen. Gegen Ende der Woche hat sich dann Bundesforschungsministerin Anja Karliczek für das Thema Wasserstoff stark gemacht. Sie will im Klimakabinett am 20. September die Technologie zu einem der Schwerpunktthemen machen und Dienstag-Abend hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nachgelegt.

Deutschland erhält Wasserstoffregionen!

Das Bundesverkehrsministerium will die Entwicklung der Wasserstofftechnologie voranbringen. Dazu sind nun neun „Wasserstoffregionen“ in Deutschland ausgewählt worden, wie das Ministerium bekanntgab. Ressortchef Andreas Scheuer sagte laut der Mitteilung: „Wir wollen lieber heute als morgen klimafreundlich unterwegs sein. Wasserstoff-Mobilität erfüllt genau das: Tanken in drei Minuten mit einer Reichweite von 500 bis 700 Kilometern.“ Wichtig sei, dass nun ausreichend Tankstellen bundesweit verfügbar seien. Besonders diesem Satz dürften Nel und ITM Power besonders gerne gelesen haben, da beide diese Tankstellen liefern können.

Die neun Regionen sollen „Vorbildregionen“ sein. Konkret sind dies: Kiel und Region, Rügen-Stralsund, Landkreis Schaumburg, Weimar und Weimarer Land, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Neustadt an der Waldnaab, Reutlingen sowie Ostallgäu/Fuchstal/Kaufbeuren. Dazu kommt die Lausitz, die auch beim Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs gefördert wird.

Im Zentrum der Konzepte soll laut Ministerium die regionale Wasserstoff-Produktion mit Strom aus Erneuerbaren Energien stehen. Es gehe um die langfristige Nutzung von „grünem“ Wasserstoff in den Regionen.

Scheuer hat mit Blick auf alternative Antriebe für Autos stets betont, es müsse eine „Technologieoffenheit“ geben, neben der Elektromobilität müsse auch die Wasserstofftechnologie vorangetrieben werden. Diese ist aber derzeit noch sehr teuer, wie es in der Autoindustrie heißt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bis Jahresende eine Wasserstoffstrategie der Bundesregierung angekündigt.

Auch Schaeffler glaubt an Wasserstoff!

Der in die Krise geratene Automobilzulieferer erachtet den Umbruch in der Automobilbranche eher als große Chance denn als Risiko für die Zulieferindustrie. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld geht davon aus, dass der Elektroantrieb bis zum Jahr 2030 nicht alles dominieren wird. Vielmehr erwartet der Schaeffler-Chef einen weitgehend ausgewogenen Mix aus reinen Verbrennern, reinen Batterieantrieben und Hybriden.

„Die Vorstellung, dass morgen keiner mehr Verbrenner fährt, ist genauso irrig wie die Vorstellung, dass alle nur noch elektrisch fahren. Man muss sich auf alle drei Szenarien einstellen“, so Rosenfeld. Trotz der derzeit noch geringeren Akzeptanz von Brennstoffzellenautos in Deutschland glaubt der Vorstandsvorsitzende an deren Perspektiven. „Ich glaube, dass die Brennstoffzelle und alles, was mit Wasserstoff zu tun hat, ein Riesen-Zukunftsthema ist. Aber nicht nur im Auto, auch für ganz andere Anwendungen.“

Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Wasserstoff-Technologie die ersten wirklich großen Erfolge feiert. Das ganze Szenario erinnert ein wenig an den großen Markenkrieg zwischen den Video-Systemen VHS und Betamax. Erst als sich die wirklich großen Hersteller für VHS entschieden hatten, war die Sache entschieden.

Ähnlich könnte es sich zwischen Elektroantrieb und Brennstoffzelle verhalten. Mit Tesla und jetzt auch VW hat der Elektroantrieb die Nase vorne, da zwei große Player sich entschieden haben. Auch alle anderen großen Autobauer haben Elektroflitzer im Angebot und bauen es stetig aus.

Daimler und BMW haben sich aber noch nicht endgültig entschieden. Die beiden großen deutschen Autobauer dürften auch Modelle mit Brennstoffzelle in die Modell-Palette aufnehmen. Sollte Andreas Scheuer in den „Vorbildregionen“ genügend Wasserstoff-Tankstellen errichten, dann dürfte das Thema auch für weitere Autobauer interessanter werden.

Nel und ITM Power dürften sich über diese Entwicklung freuen. Wenn dadurch weitere Aufträge ins Haus flattern, dann können sich auch die Anleger mitfreuen.

Von Markus Weingran

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER AM WOCHENENDE PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Foto: Syda Productions / shutterstock.com

- Anzeige -

Kanadas Antwort auf Amazon.com!

Und warum es vielleicht unsere zweite Chance ist, ein echtes E-Commerce-Vermögen aufzubauen. Das smarte Geld investiert bereits in eine Firma aus Ontario, die noch deutlich unter dem Radar der Masse fliegt. Einige der cleversten (und erfolgreichsten!) Investoren, die wir kennen, sagen: Diese besonderen Aktien ist wie eine Zeitreise zurück ins Jahr 1997, um in Amazon einzusteigen bevor diese um 47.000 explodiert ist und ganz normale Anleger reicher gemacht haben als in ihren kühnsten Träumen. Fordere den Spezialreport mit allen Details hier ab.

Meistgelesene Artikel