Nordex holt neuen Großauftrag ++ Eon nach Abstufung am DAX-Ende ++ Home24 mit Zahlen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ohne wirklich neue Impulse tut sich der DAX auch heute schwer die Marke von 12.000 Punkten wieder zu knacken. Man traut es sich ja fast gar nicht mehr zu sagen, aber der ungewisse Ausgang des Handelsstreits zwischen den USA und China lässt die Anleger weiterhin vorsichtig agieren.

Von Donald Trump gibt es zu dem Thema zwar keinen neuen Tweet, aber China ist erneut aktiv geworden. Nicht mit neuen Drohungen, sondern mit der Suche nach neuen Partnern. Chinas Präsident Xi Jinping ist zu Gast in Russland. Bei seinem Besuch hat Xi an seinen russischen Kollegen Wladimir Putin appelliert, gemeinsam dem Protektionismus die Stirn zu bieten.

Die beiden Länder müssten sich vereint einseitigen Vorstößen bei internationalen Problemen entgegenstellen, sagte Chinas Präsident nach einem Treffen mit Putin in Wladiwostok offenbar in Anspielung auf US-Präsident Donald Trump. „In einer sich rapide verändernden internationalen Lage mit wachsender Instabilität und Unvorhersagbarkeit wird die Zusammenarbeit von Russland an China immer wichtiger“, wurde Xi auf der Internetseite des Kreml zitiert.

Das hebt die Stimmung der Anleger nicht wirklich und der DAX startet mit einem hauchdünnen Plus von 0,08 Prozent in den Handelstag. Die Marke von 12.000 Punkten bleibt damit in Reichweite, aber der DAX kann seine Meinung auch jederzeit wieder ändern, wie der gestrige Handelstag gezeigt hat.

Nordex heute gefragt

Die Nordex Group hat erneut Großaufträge aus Südafrika erhalten. Der Turbinenhersteller wird insgesamt 80 Turbinen der Baureihe AW125/3150 für die Projekte „Garob“ und „Copperton“ errichten. Das Projekt „Garob“ umfasst 46 Turbinen, die der Stammkunde Enel Green Power bei Nordex bestellt hat. Das Projekt „Copperton“ umfasst 34 Anlagen für den Energieversorger Elewan.

Der Leistungsumfang beider Projekte umfasst die Lieferung und Errichtung sowie den mehrjährigen Service der Anlagen. Zudem wird der Hersteller die 100 Meter hohen Betontürme vor Ort herstellen und damit die lokale Wertschöpfung erhöhen.

„Südafrika ist ein wichtiger Markt für uns, weshalb wir uns freuen, auch diese beiden Projekte durchzuführen. Wir haben im laufenden Jahr Projekte mit insgesamt rund 400 MW gewonnen“, sagt Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex SE.

Die Aktie von Nordex legt heute um über 5 Prozent zu.

Home24: Verblasst das erfolgreiche Börsendebüt?

Nach dem erfolgreichen Start auf dem Parkett von Home24 hat die Aktie zuletzt deutlich den Rückzug angetreten und tendiert sehr nahe an ihrem Ausgabepreis von 23 Euro. Heute hat der Online-Möbelhändler Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht und versucht mit einem um Fremdwährungseffekte bereinigten Netto-Umsatz von 151 Millionen Euro zu punkten. Gegenüber dem Vorjahr ist das nach Unternehmensangaben eine Steigerung von 19 Prozent. Ohne die Bereinigung ist der Umsatz um 14 Prozent angestiegen.

Weitere Bilanzkennziffern enthält die Pressemitteilung leider nicht. Was den Ausblick angeht so plant Home24 bis Ende des Jahres 2019 die Gewinnschwelle (Break-even) auf Grundlage des bereinigten EBITDA zu erreichen, wie bereits im Rahmen des Börsengangs kommuniziert worden ist. Wie weit der Möbelonline-Händler davon entfernt ist, wird sich noch zeigen.

Inditex wächst weiterhin

Der spanische Bekleidungshändler Inditex hat im ersten Halbjahr 2018/19 (per Ende Juli) mehr verdient als im Vorjahr. Dabei war der Berichtszeitraum weiterhin von Investitionen geprägt, mit denen die Zara-Mutter im Kampf gegen Internethändler wie Amazon & Co Online- und stationären Handel komplett miteinander verknüpfen will. Das Umsatz- und Ergebniswachstum wurde hingegen vom starken Euro gebremst, wie Inditex am Mittwoch im spanischen Arteixo mitteilte.

So stieg der Umsatz um drei Prozent auf gut 12 Milliarden Euro, soviel wie noch nie in einem Halbjahr. Das operative Ergebnis (Ebit) nahm um 2 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro zu, was in etwa im Rahmen der Analystenprognosen lag. Dabei machte sich hier der starke Euro besonders negativ bemerkbar, er fraß den überwiegenden Teil des eigentlichen Wachstums auf.

Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 1,4 Milliarden Euro, was einem Plus von 3 Prozent entspricht. Für die zweite Jahreshälfte kündigte Inditex ein flächenbereinigtes Wachstum von vier bis sechs Prozent an, nach vier Prozent in den ersten sechs Monaten.

Kurz & knapp:

Eon: Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat das Kursziel für den deutschen Versorger von 10,50 auf 9,50 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Equal-weight“ belassen. Angesichts ungünstiger Währungseffekte, des Gegenwinds im Stromgeschäft mit den Endkunden und der Unsicherheit im Nukleargeschäft habe er seine Gewinnschätzungen je Aktie für 2018 bis 2019 um bis zu 14 Prozent gekürzt, schrieb Analyst Nicholas Ashworth in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Kurzfristig sieht er die Aktie unter Druck.

Merck: J.P. Morgan hat die Einstufung des Darmstädter Chemie- und Pharmakonzerns nach positiven Zwischenergebnissen mit einer Kombinationstherapie mit Bavencio bei einer Nierenkarzinom-Studie auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 90 Euro belassen. Für deutliche Marktchancen müsste das Krebsmittel wohl noch eine längere Gesamtüberlebenszeit unter Beweis stellen, schrieb Analyst Richard Vosser in einer Studie. Bislang hat die Therapie in der „Javelin“-Studie dem Unternehmen zufolge das Voranschreiten der Krankheit statistisch signifikant gehemmt.

Aareal Bank: Die britische Investmentbank HSBC hat die Einstufung für den Immobilienfinanzierer angesichts der Übernahme von DüsselHyp auf „Hold“ mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Analyst Johannes Thormann passte daraufhin seine Gewinnschätzungen je Aktie für 2018 bis 2019 an, wie er in einer am Mittwoch vorliegenden Studie schrieb. An der Dividende für 2018 dürfte sich nichts ändern. Verglichen mit den Papieren der Konkurrenz erscheine die Aareal Bank fair bewertet.

Von Markus Weingran / dpaAFX

Foto: bestweb/shutterstock.com

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