NRW lässt Wiederinbetriebnahme der Fleischfabrik Tönnies offen

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Nach den massenhaften Corona-Fällen in der Fleischfabrik Tönnies lässt die NRW-Landesregierung den Zeitpunkt für eine Wiedereröffnung des Betriebs offen.

"Ich kann Ihnen keinen Tag sagen, wann der Schlachthof wieder aufmacht", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann am Montag in Düsseldorf. Er habe ein Interesse daran, dass der Schlachthof möglichst schnell wieder aufmachen könne, wenn die Fragen des Arbeitsschutzes gelöst seien. Die Schlachtkapazitäten könnten von anderen Betrieben nur zu einem kleineren Teil übernommen werden. Dies führe zu großen Problemen in den Ställen. "Aber klar ist, der Gesundheitsschutz muss stehen." Wenn das gelöst sei, könne der Betrieb Schritt für Schritt wieder aufmachen.

Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatten sich über 1500 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. Der Betrieb wurde daraufhin geschlossen.

Scharfe Worte fand Laumann zu der Möglichkeit, dass Tönnies von der öffentlichen Hand Gelder fordern könnte - etwa für die Löhne der Beschäftigten. Das werde natürlich nach Recht und Gesetz geprüft. Aber klar sei auch, dass die Problematik das Land und die betroffenen Kreise Gütersloh und Warendorf "sehr, sehr viel Geld" gekostet habe. Wenn Tönnies wirklich Ansprüche geltend mache, dann müsse das aufgerechnet werden. "Ich sehe, um es ganz klar zu sagen, Stand heute es nicht so, dass Herr Tönnies irgendwelche Überweisungen vom Land Nordrhein-Westfalen erwarten kann." Es seien wohl Anträge eingegangen. "Ich habe keinen Bock, dass ich Herrn Tönnies oder den Subunternehmern irgendetwas überweise."

Von dem Unternehmen war dazu zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

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