Ölpreise steigen Richtung Mehrjahreshochs - IEA erwartet höhere Nachfrage

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag wieder in Richtung ihrer der mehrjährigen Höchststände vom Wochenbeginn gestiegen. Marktbeobachter verwiesen auf Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA), wonach die Gas-Krise eine stärkere Nachfrage auf dem Ölmarkt zur Folge habe. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 84,23 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 90 Cent auf 81,34 Dollar.

Am Montag war der Brentpreis bis auf 84,60 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Der US-Ölpreis hatte mit gut 82 Dollar einen siebenjährigen Höchststand erreicht. Auslöser der Entwicklung sind die globale Knappheit an Energie und eine zugleich anziehende Nachfrage infolge der konjunkturellen Erholung vom Corona-Einbruch.

Nach Einschätzung von IEA-Experten greift darüber hinaus der Mangel an Erdgas in Europa und Asien auf den Markt für Rohöl über und verschärft das bereits knappe Angebot. In den kommenden sechs Monaten könnte die Erdgas-Krise die weltweite Nachfrage nach Erdöl um etwa 500 000 Barrel pro Tag erhöhen, wie aus dem Monatsbericht der IEA hervorgeht.

Am Nachmittag dürfte sich das Interesse der Marktteilnehmer wieder verstärkt auf neue Lagerdaten aus den USA richten. Die wöchentlichen Zahlen zu den amerikanischen Ölreserven geben Auskunft über die Versorgungslage in der weltgrößten Volkswirtschaft. Sie werden wegen eines Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als gewöhnlich veröffentlicht./jkr/bgf/mis

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