onvista-Börsenfuchs: Aktien im Stress

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Was sind das für Börsen!? Die Experten und „Experten“ liefern in diesem politisch versauten Umfeld unterschiedliche Interpretationen - irgendwo zwischen Warnungen und Ermutigungen. Heute mal eine Anleihe bei den Strategen der Deutschen Bank, die verglichen haben, welche Aktienmärkte unter wieviel Stress leiden. Interessante Ergebnisse! Vergesst nicht, was Stress eigentlich bedeutet: Erhöhte körperliche oder seelische Anspannung, Belastung, die bestimmte Reaktionen hervorruft und zu Schädigungen der Gesundheit führen kann. Das gilt hier für die Märkte - letztlich leiden aber die einzelnen Marktteilnehmer, also Ihr!

Wie gestresst sind die Aktienmärkte wegen des Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt? Ein Blick auf die wichtigsten Indizes kann ganz schön nervös machen: Im Mai reichen die Verluste bisher von gut 7 Prozent in Shanghai, 5 Prozent in Südkorea, 7 in der Türkei, 3 bis 4 Prozent in Europa bis hin zu 2,5 Prozent in Trump-Land. Das Angstbarometer VIX (CBOE Volatility Index), das die Markterwartung für kurzfristige Aktienkursschwankungen abbildet, stieg von 13 Ende April auf über 19. Zum Vergleich: Der Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt bei 15. Und in einer der dunkelsten Ami-Aktienmarktstunden (Heiligabend 2018) wurden 36 erreicht! Unser Angstindikator, der VDax-New, ist übrigens ähnlich geklettert.

Beschreiben wir das als ein unruhiges, ungemütliches Bild. Aber es bleibt dabei: keine Panikstimmung, nirgendwo. Also doch kein starker Stress für Euch, meine Freunde. Und es gibt viele Möglichkeiten, darauf zu reagieren - das sollte jeder selbst für sich herausfinden.

Vorsicht gegenüber unseren heimischen Werten ist angesagt. Europäische Aktien sind weit gelaufen, vielleicht zu weit. Die Performance des Stoxx 600 mit bisher 13,5 Prozent im bisherigen Jahresverlauf kann sich sehen lassen. Die Modelle der Deutsche-Bank-Strategen zeigen jedoch, dass unser Markt gemessen an den Fundamentaldaten eine deutliche Erholung des europäischen Wachstums vorwegnimmt. Dies erklärt auch die Outperformance zyklischer Werte gegenüber defensiven Titeln.

Meine Empfehlung gestern wie heute: Bleibt vorsichtig und wachsam, aber steigt nicht aus. Und überprüft Euer Depot: Bei welchen Aktien bieten sich Gewinnmitnahmen und Tauschoperationen an (beispielsweise Amis statt Europa), wo kann man noch einsteigen, wo sollten Positionen noch gegen Kursverluste abgesichert werden? Baut also Euren Stress ab!

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