onvista-Börsenfuchs: Die Chinesen schaffen das – Und Trump gratuliert Kansas

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Es könnte eine spannende Woche werden - doch brauchen wir für die Antworten auf wichtige Fragen wahrscheinlich mehr Zeit. Vorab eine Verbeugung vor den Chinesen: Nach gut einer Woche Bauzeit (!) wird das neue Krankenhaus für Coronavirus-Patienten in Wuhan bezogen. Mehr als 7500 Arbeiter wirken an dem Projekt mit. Ein zweiter Schnellbau soll auch bald an den Start gehen. Einfach geil. Frage: Wie lange würde sowas bei uns dauern (nein, nein, ein Vergleich mit Pannen-Airport BER wäre unfair)? Auch wegen solcher Meldungen bin ich ziemlich sicher, dass die Chinesen in absehbarer Zeit mit dem neuen Virus fertig werden (im Schulterschluss mit anderen Ländern).

Mit dem haben die Amis angeblich kein Problem. Dort fällt heute der Startschuss für die Vorwahlen. Normalerweise spielen die an den Märkten keine große Rolle, erinnern führende Börsenstrategen. Historisch waren die Kursschwankungen an der Wall Street in Wahljahren sogar unterdurchschnittlich. Die demokratischen Bewerber, um die es jetzt geht, unterscheiden sich in ihrer politischen Ausrichtung dieses Mal aber besonders stark voneinander. Auch liegen die Zustimmungswerte für die einzelnen Kandidaten aktuell eng beieinander, sodass die Unsicherheit groß ist. Übrigens: Für die Demokraten geht’s jetzt in Iowa los. Ob das Trump-eltier weiß, wo dieser Bundesstaat liegt?

Der amtierende (und im November höchstwahrscheinlich wiedergewählte) President hat sich wieder mal voll blamiert - durch eine fehlerhafte Gratulation für den neuen Super-Bowl-Champion: Nach dem 31:20-Sieg der Kansas City Chiefs über die San Francisco 49ers schrieb der Trump-eter auf Twitter über das „fantastische Comeback“ des Sieger-Teams und fügte hinzu: „Ihr habt den großartigen Bundesstaat Kansas und, genau genommen, die ganze USA so gut vertreten. Unser Land ist stolz auf Euch!“ Dumm nur, dass die Stadt Kansas City nicht im Bundesstaat Kansas liegt, sondern am westlichen Rand von Missouri an der Grenze zu Kansas. Der Tweet wurde schnell wieder gelöscht, wenige Minuten nach dem Original erschien eine zweite Version, die Kansas City korrekt in Missouri verortete. Die frühere demokratische Senatorin Missouris, Claire McCaskill, veröffentlichte einen Screenshot des ersten Trump-Tweets und bezeichnete den amerikanischen Präsidenten als „Idioten“. Das Internet lacht laut. Vielleicht wird Trump jetzt den Grenzverlauf korrigieren.

An den chinesischen (und anderen asiatischen) Börsen hat’s derweil gekracht (heutige Verluste zwischen 7 und 9 Prozent). Immer mehr Anleger kriegen Angst um ihre weitgehend zum Stillstand gekommene Volkswirtschaft - viele Fabriken und Büros haben auch noch in dieser Woche geschlossen. Die Regierung demonstriert jedoch Stärke: Um Panik zu verhindern, stärkt sie das Finanzsystem - unter anderem mit einer ungewöhnlich hohen Geldspritze. Unser Dax kämpft erst mal mit der 13.000er Marke. Um wieder klarer zu sehen (auch wie’s in Europa weitergeht), brauchen wir aber Geduld, meine Freunde. Voraussichtlich mehr als eine Woche.

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