onvista-Börsenfuchs: Futter für ängstliche Bullen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ihr habt sicher schon gemerkt, dass ich unterschiedliche oder sogar gegensätzliche Meinungen zur Börse kommentiere und an Euch weitergebe, wenn sie mir möglich und plausibel erscheinen. Das erlaube ich mir auch deshalb, weil ich selbst in diesem Jahr (bisher) keine konkrete Prognose abgebe - die Märkte sind wegen der Politik einfach zu unberechenbar geworden. Heute ein neues Kapitel für bullische Anleger, die so unsicher geworden sind, dass sie mit neuen Engagements zögern. Die folgende Einschätzung kommt von den Strategen der Warburg-Bank.

Um die Qualität der Politik ist es momentan in vielen anderen Ländern nicht gut bestellt. Ob Brexit, Haushaltssperre oder Gelbwesten, in vielen Industrieländern sorgt die Politik für erhöhte Unsicherheiten und eine eingetrübte Stimmung am Kapitalmarkt. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, verschlechtern sich zu allem Überfluss von Tag zu Tag auch noch die Konjunkturdaten. Das von Warburg im Jahr 2002 entwickelte und seitdem im Einsatz befindliche Konjunkturzyklusmodell befindet sich in der Nähe von 20 Prozent – bei einer Skala, die von null Prozent bis 100 Prozent reicht. Die daraus abzuleitende Nachricht ist relativ eindeutig. Auch wenn man die Aussagekraft derartiger Modelle immer ein wenig relativieren und interpretieren muss, so führt doch kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass sich die Welt derzeit in einem konjunkturellen Abschwung befindet.

Doch was bedeutet das nun für aktuelle Investitionsentscheidungen? Wir sehen in der aktuellen Entwicklung tatsächlich sogar eine Chance. Selbst wenn die politischen Entwicklungen weiter turbulent verlaufen und die Konjunktur- und Gewinndaten auch noch einige Monate oder Quartale Richtung Süden zeigen: Jetzt ist eigentlich für Investoren der Zeitpunkt gekommen, sich für die kommenden Jahre zu positionieren. Ähnlich wie im Einzelhandel gilt auch für die Börsen, dass der Großteil des Gewinns im Einkauf liegt. Und selbst nach der Lehman-Pleite und der damit einhergehenden scharfen Weltrezession dauerte es nur etwa sechs Monate, bis die Kurse ihren Boden gefunden hatten. Wer langfristig denkt, sollte sich von kurzfristigen Turbulenzen ohnehin nicht verrückt machen lassen, wie die Wertentwicklung von Märkten über längere Perioden eindrucksvoll zeigt. Und so raten wir zwar noch zur Vorsicht, ganz sicher aber nicht zur Panik - politische und wirtschaftliche Unsicherheiten hin oder her.

Klingt doch cool. Ich traue dem Braten mit dem Namen Dax zwar noch nicht, aber wer wirklich langfristig denkt, braucht nicht nur zuzugucken - die Börsen bieten doch viele, viele Möglichkeiten!

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