onvista-Börsenfuchs: Großanleger wollen mehr in Bitcoin und Gold investieren

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Es gibt sie noch, die good News zwischen den katastrophalen Nachrichten. Man muss sie nur suchen. Heute Vormittag gab’s nicht nur voll miese Corona-Zahlen und erschreckende Kabul-Bilder, sondern wenigstens ein paar Meldungen mit positivem Vorzeichen, die speziell Kapitalanleger gefallen können.

Das Statistische Bundesamt berichtete beispielsweise von dicken Auftragsbüchern: Der Auftragsbestand des Verarbeitenden Gewerbes (= Industrie) wuchs im Juni um 2,8 Prozent zum Vormonat und hat nunmehr „seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015″ erreicht! Dabei nahmen die offenen Bestellungen aus dem Inland um 4,0 Prozent zu, die aus dem Ausland um 2,2 Prozent. Auch die Chemie stimmt wieder: Die deutsche Chemie-Industrie lässt die Corona-Krise hinter sich. Im zweiten Quartal konnte die Branche nach Angaben ihres Verbandes VCI an den guten Jahresstart anknüpfen und steuert auf ein Rekordjahr zu. Und die weltweite Konjunkturerholung schiebt das Exportgeschäft der deutschen Maschinenbauer kräftig an. Im ersten Halbjahr 2021 lagen die Ausfuhren 11,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Beim Blick über die Grenzen hat uns jedoch das Thema Inflation - genauer: Inflationsängste - wieder. So landet eine Umfrage auf meinem Schirm, wonach professionelle Anleger aus den führenden Industrieländern ihre Engagements in Kryptowährungen, Gold und andere Anlageklassen erhöhen, um die Inflation abzusichern. Etwa die Hälfte der Befragten glaubt, dass Institutionen erstmals in Kryptowährungen investieren werden, um dem Inflationsrisiko zu begegnen. Ähnlich hoch ist laut Umfrage die Erwartung, dass bereits aktive Krypto-Anleger ihre Anteile in Bitcoin & Co. erhöhen werden. Rund 47 Prozent wollen ihre Allokation in Gold erhöhen. 37 Prozent geben an, dass sie ihr Engagement in realen Vermögenswerten wie Immobilien, Rohstoffen und Infrastruktur erhöhen werden.

Ach ja, heute wieder der gleiche Mist der Medien wie in fast jedem Monat - diesmal aber auf relativ niedrigem Niveau: In der Eurozone ist die Inflationsrate im Juli über die Marke von 2 Prozent gestiegen (= endgültige Zahl). Plus 2,2 Prozent - die Zahl war uns längst bekannt, wird aber gleich wieder hochgespielt. Erst im letzten Absatz der Agenturmeldungen liest man dann die „gute“ Information: Die Jahresrate für die Kerninflation, bei der Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, ist nämlich von 0,9 Prozent auf 0,7 Prozent zurückgegangen. Die erste Erhebung wurden damit ebenfalls bestätigt. Die Kerninflation gilt vielen Ökonomen als aussagekräftiger für den grundsätzlichen Preistrend.

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