onvista-Börsenfuchs: Kümmert Euch um Krypto!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Gestern kam ‘ne neue ING-DiBa-Studie raus: „Mehrheit der Deutschen sieht keine Zukunft für digitale Währungen als Zahlungsmittel.“ Keine Überraschung. Denn es gibt kaum noch andere Entwicklungen in der Wirtschaft, die so umstritten sind (auch unter Experten) wie Krypto-Währungen. Jedenfalls sind die deutschen Verbraucher unschlüssig, was sie von digitalen Währungen wie Bitcoin halten sollen. Zwei Drittel lehnen die Verwendung von Kryptowährungen durchweg ab - vorwiegend, weil sie ihre Zahlungsgewohnheiten nicht ändern wollen. Aber auch die meisten übrigen europäischen Länder stehen Kryptowährungen skeptisch gegenüber.

Interessanter Vergleich: Gehört haben schon mehr als 70 Prozent der Deutschen von Kryptowährungen, etwas mehr als der europäische Durchschnitt mit 66 Prozent. In Ami-Land hingegen gaben nur 57 Prozent der Befragten an, digitale Währungen zu kennen - ob das an Donald liegt? Ein Blick auf die Altersklassen zeigt, dass in Deutschland vor allem jüngeren Befragten zwischen 18 und 24 Jahren Kryptowährungen am wenigsten bekannt sind, dabei gilt diese Bevölkerungsgruppe doch eigentlich als besonders „technikaffin“. Auch der Besitz von digitalen Währungen liegt sowohl im europäischen Durchschnitt als auch in Deutschland im einstelligen Prozentbereich. Zudem gehen nur rund 25 Prozent der Europäer davon aus, in Zukunft Kryptowährungen zu besitzen; in Deutschland sind es sogar nur 21 Prozent, die sagen, zukünftig solche Währungen zu halten.

Aber mal ehrlich, meine Freunde, wie sollen sich die Leute für kryptisches Geld begeistern, das eigentlich kein Geld im klassischen Sinn ist (und sich nicht anfassen lässt)? Außerdem ist das Wirtschafts- und Finanzwissen der breiten Bevölkerung hierzulande bekanntlich stark unterentwickelt. Ganz abgesehen davon wirkt das Wort schon abweisend: Das Adjektiv „kryptisch“ bedeutet „schwer zu deuten“, „schwer zu verstehen“ und beschreibt eine Darstellung oder eine Form des Ausdrucks als unverständlich oder unklar. Der Ursprung des Begriffs liegt im griechischen kryptikós (verborgen).

Trotzdem kann ich zum wiederholten Mal nur empfehlen: Kümmert Euch ums Neue, um Kommendes, um Innovationen und neue Technologien, um Digitales und auch Kryptisches - ob beruflich, interessehalber oder als Anleger! Man sollte möglichst  dabei sein und mitmachen sein oder mindestens kapieren, worum es geht. Dazu passt eine frische Headline im Handelsblatt-online: „Chance auf ein neues Wirtschaftswunder. Kanzleramtschef Braun ruft die digitale Aufholjagd aus.“

Eines sollte nicht passieren: Seit 30 Jahren gibt es den Dax und mindestens genauso lange jammern Banken, Anlageexperten und Lobbyverbände wegen der aktienmüden Privatanleger. Aktien stehen bei den Deutschen auf der Beliebtheitsskala noch immer ziemlich weit unten - trotz ultraniedriger Zinsen und einer wieder anziehenden Inflation, die das angesparte Kapital über die Jahre auffrisst. „Die Deutschen mögen feste Zinsen und sind dafür bereit, auf eine höhere Rendite zu verzichten”, sagt Kay Bommer, Geschäftsführer beim Deutschen Investor Relations Verband.

Aktien-Befürworter (zu denen auch ich gehöre) verweisen gerne auf Statistiken, die zeigen, wie es an den Börsen langfristig gesehen nach oben geht. So gewann der Deutsche Aktienindex trotz zeitweise heftigen Schwankungen und Schwächeanfälle in den vergangenen zehn Jahren rund 50 Prozent. Langfristig gesehen lohnten sich Investition in Aktien, betont auch Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Wenn man annimmt, dass der Dax in den nächsten 30 Jahren so stark zulegt wie in den vergangenen 30 Jahren, also so 8 bis 9 Prozent pro Jahr, dann würde er auf 170.000 Punkte steigen. Vielen Menschen erscheint auch das kryptisch …

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