onvista-Börsenfuchs: … und es hat „rums“ gemacht

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ich sehe die langen Gesichter vor mir. Im frühen Börsenhandel konnte einem auch das Dax-Herz in die Hose rutschen. Die Aktienkurse sind gestürzt, aber nicht abgestürzt. Denn ungewohnte 3 Prozent Verlust und die Wiederannäherung an die 15.000er Marke erfordern schon verdammt gute Nerven - oder den oft zitierten langen Atem. Ein Wort, das nix mit Kursen zu tun hat, aber in seiner zweiten Hälfte eine Richtung signalisiert, ist für den Schwächeanfall verantwortlich. Denn über Nacht hat sich der „Lockdown“ auch hierzulande ausgebreitet. Von europäischen Nachbarn importiert. Wenn man beide Seiten des großen Teichs im Auge behält, ist die Nachrichtenlage zwar gemischt. Doch würde ein Lockdown alles überschatten - wir haben ja schon Erfahrung sammeln können.

Omikron ist der zweite Begriff, der die Börsenstimmung verhagelt hat. Und es sieht tatsächlich so aus, als würde uns nach den Feiertagen zumindest so etwas wie ein Teil-Lockdown als Folge der sich schnell ausbreitenden Omikron-Mutante drohen. Morgen diskutiert und entscheidet die Berliner Ampel.

Da ist es auch Trost, meine Freunde, dass ich Euch mehrfach vor den Gefahren von negativen Neueinschätzungen der wirtschaftlichen Perspektiven 2022 gewarnt habe. Omikron + Lockdown würden bedeuten, dass wir alle Prognosen zum kommenden Jahr in die Tonne kippen können. Jedenfalls müssten sie in den nächsten Monaten mehr oder weniger deutlich korrigiert werden. Das sieht auch die Bundesbank so: Die deutsche Konjunktur könnte stärker als bisher erwartet gedämpft werden. Sollten diese oder andere Corona-Mutanten zu weiteren Einschränkungen für die Wirtschaft führen, könnte das den privaten Konsum bremsen, teilte die Notenbank heute zu einer Risikoeinschätzung in ihrem Monatsbericht mit. Zudem würde eine schwächere Weltwirtschaft die deutschen Exporte und die Investitionen belasten. Ferner könnten zusätzliche pandemiebedingte Störungen in den globalen Wertschöpfungs- und Logistikketten die Lieferprobleme noch verschärfen. „Insgesamt könnte die Wirtschaft in einem solchen ungünstigen Szenario einen größeren Rückschlag erleiden.“

Das weiß auch der Dax. Aber nicht nur der. Am Nachmittag ist alles schwächer - die internationalen Aktienindizes, Dollar, Bitcoin, Gold und ganz besonders Öl. Die Investoren sind aufs Neue sensibilisiert. Aber sie können nicht wissen, wie`s weitergeht. Ich auch nicht.

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