onvista-Börsenfuchs: Wie wär’s zur Abwechslung mal mit Optimismus?

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Ihr könnt hingucken, wo Ihr wollt. Überall Mist. Krisenstimmung in der Wirtschaft und den Börsen. Und die Prognosen bestehen nur aus Fragezeichen. Das letzte Quartal des laufenden Jahres verspricht nix Gutes (zumindest wenig). Das gilt erst recht für die Politik. Wirklich nur Mist? Heute hatte ich die Nase voll davon und beschloss, nach (relativ) erfreulichen Infos Ausschau zu halten. Hey, das hat funktioniert! Nee, obwohl bekanntlich ein unverbesserlicher Optimist will ich nix schönreden. Immerhin kann man aber feststellen, dass miese Nachrichten auch einigermaßen Erfreuliches mitliefern können.

Das geht schon los bei Corona, einem alles überschattenden Thema also, das viel Katastrophenpotential hat. Aktuell hat sich die Lage in Deutschland aber leicht entspannt. Laut Robert-Koch-Institut ist die Sieben-Tage-Inzidenz etwas gefallen. Und die Zahl der Neuinfektionen lag mit 9.727 um 1.295 niedriger als vor einer Woche.

Erneut verschlechtert hat sich dagegen die Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Der monatlich ermittelte Ifo-Index ist zum dritten Mal in Folge gesunken. Anders als in den beiden Vormonaten haben sich allerdings die Geschäftserwartungen nur minimal eingetrübt. Ihre aktuelle Geschäftslage schätzen die Unternehmen erstmals seit Jahresanfang wieder etwas schlechter ein. Hauptgrund sind die Produktionsprobleme in der Industrie, wo wichtige Vorprodukte fehlen und die Produktion stockt. Trösten die Analysten der DZ Bank: Zwar bremst der stockende Industriemotor die Post-Corona-Erholung auch noch in den kommenden Monaten - abwürgen wird er sie aber nicht.

Droht uns eine neue Finanzkrise, diesmal von China ausgehend? Die Börsianer sind seit Tagen irritiert. Doch halten Europas Währungshüter die Auswirkungen der Krise des chinesischen Immobiliengiganten Evergrande für Europa derzeit für begrenzt. Sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank in einem Interview wörtlich. „Für Europa kann ich sagen, dass es nur begrenzt direkt betroffen ist.“ Christine Lagarde hat außerdem bekräftigt, dass der Inflationsanstieg nach Einschätzung der EZB nur temporär sei: „Wir gehen davon aus, dass wir im kommenden Jahr zu viel mehr Stabilität zurückkehren werden, da viele der Ursachen für höhere Preise vorübergehend sind“. Na also, bis dahin halten wir den Anstieg der Verbraucherpreise doch zähneknirschend aus.

Und der 26. September? Da muss jeder für sich entscheiden, wie er den Ausgang der Bundestagswahl sieht. Auf allen Kanälen wird bis (fast) zur letzten Minute geredet, diskutiert und gestritten. Sicher ist, dass wohl ein knappes Ergebnis herauskommen wird. Das Beste: Die ewigen Interviews und TV-Runden mit der ständigen (und nervigen) Wiederholung bekannter Standpunkte klingen jetzt ab. Und ab Montag wird’s bunt - von der Ampel bis Jamaika oder ähnliche Koalitionsfarben. Passt mal auf, Freunde: 2022 wird gut!

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