onvista-Börsenfuchs: Zahlen, die sich (für Aktienanleger) auszahlen werden

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ihr wisst ja, dass ich von Noten wie „billig“ und „teuer“ nix halte. Auch sehe ich in den klassischen Kriterien für eine vergleichende Aktienbeurteilung (hier ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, KGV, wohl das gängigste) keine automatischen Kauf- oder Verkaufsempfehlungen. Trotzdem, man braucht sie nun einmal beim individuellen Basteln an der Anlagestrategie und -taktik. Nicht übersehen: Meist sind die auch von professionellen Investoren stark beachteten Daten und Kürzel Prognose-Werkzeuge - und damit (noch) keine harten Fakten.

Heute geb‘ ich Euch mal ein entsprechendes Info-Päckchen als Vorschau weiter, weil gerade dieser große niederländische Asset Manager immer wieder durch mutige (weil konkrete) Vorhersagen auffällt - mit denen kannst du was anfangen. Und der verbreitet jetzt ‘ne ganze Portion Optimismus, schon zum Auftakt des Jahres! Gefällt mir.

Kernaussage: Die globalen Aktienbewertungen sind laut NN Investment Partners (NN IP) angemessen. Die Risikoprämie bewegt sich seit der globalen Finanzkrise nahe ihres Durchschnitts. So zeigt die Analyse, dass die globale Aktienrisikoprämie derzeit 4 % beträgt, während auf regionaler Ebene die Risikoprämien in Europa (5,8 %) und Japan (4,8 %) über denen der USA (3,3 %) liegen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Sicht von zwölf Monaten ist zwar so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr, aber immer noch weit von den Rekordwerten entfernt, die während der Tech-Blase im Jahr 1999 erreicht wurden - vor allem, wenn man die derzeit niedrigen Zinsen und die hohe Liquidität mit berücksichtigt.

Die Marktbewertungen gelten nicht als niedrig, aber angemessen. Der Marktkonsens geht davon aus, dass sich die globalen Gewinne V-förmig erholen und das Niveau von 2019 Ende 2021 oder sogar schon davor übertreffen werden. Angesichts der Entwicklungen bei den Impfstoffen und der anhaltenden staatlichen Hilfen scheint diese V-förmige Erholung nun realistisch zu sein. Also sind im laufenden Jahr zweistellige Aktienmarktrenditen drin, was Wertsteigerungen in einer Spanne von 10 bis15 % ausmachen könnte. Dies impliziert ein globales Gewinnwachstum von 25 %, das nur teilweise durch ein niedrigeres Kurs-Gewinn-Verhältnis ausgeglichen wird. Und das wäre ein wesentlicher Unterschied zu früheren Erholungsphasen (in denen der Rückgang des KGV deutlicher ausfiel) und wird dadurch verursacht, dass die Zentralbanken die Geldpolitik bis weit in die Erholung hinein sehr expansiv halten werden.

Bei den Aktien bevorzugen die Profis Sektoren und Themen, die am stärksten von der erwarteten wirtschaftlichen Erholung profitieren werden. Favorisiert werden Rohstoff-, Industrie- und Finanzwerte gegenüber den Basiskomponenten und dem Gesundheitssektor (Health Care, das letztgenannte Thema, bleibt auf meiner Liste allerdings ganz weit oben). Übergewichtet werden auch US-Small Caps gegenüber Large Caps. Die Rentabilität von Small Caps hat einen Tiefstand erreicht, der deutlich unter dem Tiefstand der Large Caps liegt. In einer zyklischen Erholung

werden diese Unternehmen laut NN Investment Partners viel stärker wachsen als der Gesamtmarkt. Wenn solche Aussagen keinen Mut machen …

Bleibt also gesund und optimistisch, aber auch geduldig, Leute!

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