OPEC+ will keinen Ölpreis von 100 US-Dollar: Aus diesem Grund

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Die OPEC+ und der Ölpreis sind in wenigen Tagen wieder ein heißes Thema. Grund hierfür ist das turnusmäßige Treffen, das inzwischen virtuell und auf monatlicher Basis stattfindet. Auch im Februar gibt es einen solchen Termin, der Einfluss auf die Ölpreise haben könnte.

Zuletzt glänzte das Kartell mit einem hohen Maß an Beständigkeit. Zumindest formal haben sich die Mitgliedstaaten darauf geeinigt, jeweils 400.000 Barrel pro Tag und Monat mehr zu fördern. Trotz allem kletterte das Barrel Brent auf fast 90 US-Dollar, was die angespannte Angebots- und Nachfragesituation verdeutlicht.

Ob die OPEC+ einen Ölpreis von 100 US-Dollar möchte oder ob sie ihn überhaupt verhindern kann, das sind spannende Fragen. Eine These ist derzeit, dass das Kartell eigentlich ein solches Szenario sogar vermeiden möchte. Und das aus einem guten, selbst dienenden Grund.

Darum will die OPEC+ keinen Ölpreis von 100 US-Dollar!

Ein Redakteur des US-Börsenportals MarketWatch hat die These in den Raum geworfen, dass ein Ölpreis von 100 US-Dollar für die OPEC+ sogar schädlich wäre. Der Grund lässt sich auf zwei Wörter reduzieren: Demand Destruction. Oder zu deutsch und sinngemäß: Die eigene Zerstörung der Nachfrage.

Die Theorie ist eigentlich ziemlich simpel. Wenn der Ölpreis auf über 100 US-Dollar steigt, so würde sich ein Teil der Nachfrage selbst kannibalisieren. Verbraucher würden weniger Öl fordern und lieber ein wenig horten oder sparsam sein. An den Zapfsäulen könnten Verbraucher dazu neigen, lieber zu verzichten. Entsprechend gäbe es eine sinkende Nachfrage, die vom Kreis der Verbraucher ausginge.

Aber auch eine andere Option fürchtet die OPEC+ möglicherweise. Durch stetig steigende Notierungen von Brent und WTI gibt es Anlass, auch für andere Ölakteure wieder aktiver zu sein. Die US-Schieferölproduktion ist in den vergangenen Monaten trotz hoher Notierungen eher schwach zurückgekommen. Steigen die Notierungen weiter, so würde es attraktiver sein, mehr zu fördern. Auch das Angebot zu erhöhen ist daher ein Risiko. Mit einem Ölpreis von über 100 US-Dollar kann es daher gewisse Faktoren geben, die die Stabilität der Märkte ernsthaft bedrohen.

Eine stabile Range ist attraktiver

Für die OPEC+ und einzelne Mitglieder wirkt ein Ölpreis über 100 US-Dollar je Barrel daher zunächst attraktiv. Aber es gehen auch Risiken von diesem Preisniveau aus, die sich kaum leugnen lassen. Insbesondere die Stabilität und Nachhaltigkeit der hohen Ölpreise sind dann durch externe Faktoren, die das Kartell nicht beeinflussen kann, gegebenenfalls in Gefahr.

Deshalb ist eine Preisspanne oder Range von 80 bis 100 US-Dollar womöglich das attraktivere Ziel. Es bleibt jedoch spannend, ob die Summe der Ölnationen das ähnlich sieht. Und die entsprechenden Maßnahmen beschließt, um das auch zu gewährleisten.

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