Pompeo spricht mit Taliban in Videokonferenz über Afghanistan-Frieden

Reuters · Uhr

Kabul/Washington/Wilmington (Reuters) - Mitten in der Diskussion um angebliche Kopfgelder aus Russland für die Tötung amerikanischer Soldaten in Afghanistan haben die USA und die Taliban über den Friedensprozess am Hindukusch beraten.

Wie ein Sprecher der Rebellen am Dienstag mitteilte, sprach US-Außenminister Mike Pompeo am Montag in einer Videokonferenz mit dem Chef des politischen Taliban-Büros, Mullah Baradar, über die Umsetzung der Friedensverbeinbarung von Februar. Dabei geht es vor allem um einen Abzug der US-geführten Truppen im Gegenzug für Sicherheitsgarantien der Taliban. Das US-Außenministerium erklärte, Pompeo habe die Rebellen in der Konferenz zur Einhaltung ihrer Verpflichtungen gedrängt - wozu gehöre, keine Amerikaner anzugreifen.

Die "New York Times" hatte unter Berufung auf Insider berichtet, Russland habe Taliban-Kämpfern Kopfgeld für die Tötung ausländischer Soldaten gezahlt. Der Zeitung zufolge soll US-Präsident Donald Trump darüber Geheimdienstinformationen erhalten haben. Das Präsidialamt hält dem entgegen, Trump sei persönlich nicht informiert worden. Ob er eine schriftliche Mitteilung bekommen und diese gelesen hat, ließ das Präsidialamt offen. Der demokratische Präsidentschafskandidat Joe Biden nahm dies zum Anlass für scharfe Kritik an Trump. Sollte der Präsident informiert gewesen sein und nicht gehandelt haben, käme dies einer Pflichtverletzung gleich, so Biden. Eine Reaktion von Trump dazu gab es zunächst nicht.

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