ProSiebenSat.1 Media: Schlummert hier jetzt wirklich eine 100-%-Chance?

Fool.de · Uhr

Die Aktie von ProSiebenSat.1 Media kannte in den vergangenen Jahren so manche Beschreibung. Ob Prügelknabe der Streaming-Dienste, Geldvernichtungsmaschine angesichts einer katastrophalen Kursperformance oder auch kriselndes Medienunternehmen. Alle Beschreibungen schienen eine eher durchwachsende Zukunft zu bescheinigen.

Nichtsdestoweniger könnte sich das Blatt nun wenden. Einige Marktbeobachter und Analysten bescheinigen dem Unternehmen sogar ein rasantes Turnaround-Potenzial. Ja, sogar von einer 100-%-Chance ist aktuell die Rede, was wirklich faszinierend ist.

Doch welche Beschreibung dürfte eher zielführend sein? Die pessimistische oder die optimistische? Lass uns das im Folgenden aus dem Blickwinkel der Optimisten beleuchten.

Das könnten die Gründe für den Turnaround sein

Wie nun bekannt geworden ist, scheinen einige Analysten, wie gesagt, inzwischen vermehrt umzudenken. Speziell ein Marktbeobachter aus dem Hause JPMorgan ist besonders optimistisch und hat ein rasantes Kursziel von 30 Euro je ProSiebenSat.1-Media-Aktie ausgelobt, was bei einem derzeitigen Kursniveau von 14,23 Euro (13.09.2019) einem Verdopplungspotenzial entsprechen würde. Ja, sogar noch einem gewissen Quäntchen mehr.

Unterm Strich scheint der Analyst die Aktie des Medienunternehmens für einen Favorit im europäischen Mediensektor zu halten. Allerdings hält er sich über die Beweggründe für diese Einschätzung leider bedeckt, weshalb wir wohl selbst ein wenig kreativ werden müssen.

Gewiss, die Einschätzung könnte durchaus mit der aktuellen, fundamentalen Bewertung zusammenhängen. Bei einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 1,08 Euro und dem aktuellen Kursniveau käme die Aktie lediglich auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 13,2, was durchaus preiswert ist. Zudem winkt hier bei einer zuletzt ausgeschütteten Dividende in Höhe von 1,19 Euro eine potenzielle Dividendenrendite von 8,36 %. Möglicherweise könnte daher alleine die fundamentale Bewertung zu der entsprechenden Einschätzung geführt haben.

Es könnte auch noch andere Gründe geben

Genau wissen wir natürlich nicht, was den Analysten zu seiner Einschätzung bewogen hat, allerdings könnte es durchaus noch weitere heiße Gründe für diese grundlegend veränderte Einschätzung geben. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten hat ProSiebenSat.1 Media einen leichten, aber wichtigen strategischen Schwenk getan, der die Zukunft wieder attraktiver gestalten könnte.

Mit Maxdome war das Medienunternehmen zwar schon immer irgendwie im Streaming-Markt vertreten, allerdings wurden die eigenen Ambitionen noch einmal bedeutend erhöht. Mit Joyn ist nämlich ein weiteres Portal an den Start gegangen, das auf eine Hybrid-Variante aus kostenlosem, werbefinanziertem Grundmodell sowie kostenpflichtiger Premiumvariante setzt. Ein Ansatz, der langfristig womöglich zum Erfolg führen könnte, selbst wenn lediglich im DACH-Raum in einer interessanten Nische.

Nichtsdestoweniger ist dieser Schritt in Richtung Was-ich-will-wann-ich-will-Fernsehen möglicherweise bedeutend und lässt darauf schließen, dass das klassische Fernsehen bei ProSiebenSat.1 Media in den Hintergrund rückt.

Möglicherweise hat der Analyst daher auch das in seine aktuelle Analyse mit einbezogen, wer weiß das schon genau. Eine kurze Zusammenfassung dahin gehend, dass ProSiebenSat.1 Media im europäischen Raum zu den attraktiveren Chancen zählt, kann schließlich in vielerlei Hinsicht interpretiert werden.

Was jetzt wichtig ist

Wichtig dürfte für Privatinvestoren daher sein, eigene Rückschlüsse zu ziehen. Chancen scheinen definitiv da zu sein und zumindest kehrt wieder eine Prise Optimismus in den ehemaligen Prügelknaben der Streaming-Dienste. Die spannende Frage ist nun allerdings, ob auch du glaubst, dass diese Schritte ausreichend sind, oder eher nicht.

Kursziele sind hierbei natürlich zweitrangig, denn eine Chance sollte nicht in konkreten Zahlen gemessen werden. Bei ProSiebenSat.1 Media scheint sich jedoch so einiges zu tun, was durchaus bemerkenswert ist. Und möglicherweise das Potenzial einer Neubewertung hat, zumindest wenn diese Streaming-Ambitionen die jeweilige Zielgruppe erreichen können.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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