Quantumscape-Aktie: Wird sich die Batterie-Hoffnung von Volkswagen 2021 verdoppeln?

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Batterie

Das Jahr 2020 hat uns einige spektakuläre Börsengänge gebracht. Die Nikola-Aktie, die Snowflake-Aktie und zuletzt die Airbnb-Aktie sind einige Beispiele. Kürzlich kam auch noch die Quantumscape-Aktie dazu. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Mobilität der Zukunft, genauer gesagt mit Festkörperakkus.

Die Quantumscape-Aktie hat zuletzt einen ziemlichen Hype erfahren. Schon am ersten Handelstag stieg sie um 50 %, mittlerweile hat sie sich schon mehr als verdreifacht. Was für ein Lauf!

Geht es für die Quantumscape-Aktie, die eine Partnerschaft mit Volkswagen besitzt, auch 2021 so weiter?

Hoffnungsschimmer Festkörperakkus

Das Prinzip der Festkörperakkus ist nicht neu. Schon seit Jahren wird die Technologie der Festkörperakkus immer wieder angepriesen und steht angeblich kurz bevor. Bis die ersten Serienautos mit Festkörperakkus herumfahren, dürfte es aber noch ein paar Jahre dauern. Kein Hersteller plant, diese in nächster Zeit in Masse zu produzieren. Da ist Quantumscape keine Ausnahme.

Doch das Unternehmen überzeugte die Investoren Anfang Dezember mit einer Präsentation, in der es das Potenzial seiner Technologie bewarb. Festkörperakkus bieten grundsätzlich eine höhere Energiedichte als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus, da auf Graphit oder Silizium als Anodenmaterial verzichtet wird. So kann die Batterie mehr Energie speichern. Das bedeutet am Ende höhere Reichweiten für Elektroautos und vielleicht sogar die Machbarkeit batterieelektrischer Flugzeuge. Cool!

Auch die Liste an hochrangigen Insidern kann sich sehen lassen und trägt wohl zum Hype der Quantumscape-Aktie mit bei: Bill Gates ist als Investor an Bord, und im Aufsichtsrat ist Ex-Tesla-Manager J. B. Straubel zu finden.

Der aktuelle Aufwärtstrend der Quantumscape-Aktie hat die Marktkapitalisierung auf 34,5 Milliarden Dollar getrieben (Stand: 21. Dezember 2020). Ein bisschen zu viel, wie ich finde …

Die Risiken bei der Quantumscape-Aktie

Wichtige Fragen hinter der Technologie von Quantumscape blieben in der aktuellen Präsentation unbeantwortet. Etwa, ob die Zellprototypen, die das Start-up derzeit fertigt, tatsächlich ganz ohne flüssiges Elektrolyt auskommen - dann wären die präsentierten Zahlen in der Tat ein Durchbruch. Auch die Haltbarkeit der Batterien im alltäglichen Gebrauch bleibt ein Geheimnis.

Kein Geheimnis macht Quantumscape dagegen daraus, dass das Start-up erst 2024 plant, die ersten Umsätze zu erzielen. Ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll es erst 2027 geben. Der Umsatz soll in 2028 auf 6,4 Milliarden klettern. Selbst wenn für Quantumscape alles glattgeht, wird das Unternehmen also derzeit mit dem 5,4-Fachen der Umsätze von 2028 bewertet.

Das Bewertungsniveau der Quantumscape-Aktie erinnert etwas an die völlig verrückte Marktkapitalisierung, die Nikola kurz nach seinem Börsengang besaß. Heute steht die Nikola-Aktie über 80 % tiefer, nachdem das Wasserstoff-Start-up unter anderem über seine optimistische öffentliche Kommunikation gestolpert ist. Möglicherweise tun sich hier in ein paar Monaten Parallelen auf.

Kann sich die Quantumscape-Aktie noch mal verdoppeln?

Fraglich ist für mich, was die Quantumscape-Aktie am Ende Einzigartiges zu bieten hat. Langfristig plant Quantumscape mit einer Energiedichte von 325 bis 440 Wattstunden pro Kilogramm, Ladezeiten von 15 Minuten von null auf 80 % und geringeren Kosten. Herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien werden diese Marken, so wie es aussieht, mit der Zeit auch erreichen. Tesla plant, entsprechende Technologien schon in wenigen Jahren in Masse zu produzieren. Der Konzern von Elon Musk dürfte also etwas schneller sein als Quantumscape - und auch die alteingesessenen Batterieproduzenten schlafen nicht. Quantumscape-Akkus könnten dann ein Nischendasein für Spezialanwendungen fristen.

Insgesamt scheint die Quantumscape-Aktie im Verhältnis zu dem, was sie bietet, stark überbewertet. Quantumscape ist im Grunde ein börsengelistetes Forschungsprojekt - und diese Bewertung verdient es auch. Wenn die Kapitalmärkte ordentlich funktionieren, dürfte eine Verdopplung in 2021 ausgeschlossen sein. Doch in letzter Zeit scheint an den Börsen nichts mehr unmöglich zu sein.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Snowflake Inc. und Tesla.

Motley Fool Deutschland 2020

Bildquelle: GETTY IMAGES.

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