ROUNDUP: Befesa kürzt Dividende wegen Corona - Ergebnis soll weiter schrumpfen

dpa-AFX · Uhr

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Nach einem Gewinnrückgang zum Jahresbeginn will der Recycler für industrielle Reststoffe Befesa seinen Aktionären wegen Covid-19 deutlich weniger ausschütten als ursprünglich geplant. Das Management wolle den Anteilseignern eine Dividende von 44 Cent pro Aktie vorschlagen, teilte der SDax-Konzern am Mittwochabend mit. Im Vorjahr hatten die Aktionäre noch 1,32 Euro je Anteilsschein erhalten. Die Aktie stand am Donnerstagmittag leicht im Plus.

Dem Unternehmen machen derzeit vor allem sinkende Metallpreise in Folge der Coronavirus-Pandemie zu schaffen. In diesem Jahr rechnet das Management um den Konzernchef Javier Molina daher mit einem noch deutlicheren Ergebnisrückgang als im vergangenen Jahr. So soll sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 100 und 135 Millionen Euro belaufen. 2019 war das Ebitda bereits um etwa neun Prozent auf 160 Millionen Euro geschrumpft. Der Gewinn unterm Strich war um acht Prozent zurückgegangen.

Das wirtschaftliche Umfeld werde weiterhin herausfordernd bleiben, hieß es am Donnerstag in einer weiteren Unternehmensmitteilung zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal. Das endgültige Ergebnis werde von der Dauer und dem Ausmaß von staatlichen Schutzmaßnahmen im Rahmen von Covid-19, dem Tempo der globalen Erholung und einer möglichen nachhaltigen Erholung der Preis für Industriemetalle in der zweiten Jahreshälfte abhängen.

Der Umsatz von Befesa stagnierte in den ersten drei Monaten auf Vorjahreshöhe bei 179 Millionen Euro. Das Ebitda ging dabei um 22 Prozent auf 33,6 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich verringerte sich der Gewinn um ein Drittel auf knapp 15 Millionen Euro.

Zu der jetzt deutlich reduzierten Dividende stellte das Management noch eine mögliche Sonderdividende im November in Aussicht, die je nach Geschäftsverlauf im November ausgeschüttet werden soll. Das Unternehmen ziele grundsätzlich nach wie vor auf eine Ausschüttungsquote von 40 bis 50 Prozent ab. Bei der Vorstellung der Zahlen für 2019 im Februar hatte Konzernchef Javier Molina noch versprochen, den Aktionären trotz eines niedrigeren Gewinns eine Dividende in "ähnlicher Höhe" wie vergangenes Jahr auszuschütten.

Befesa recycelt industrielle Reststoffe wie Stahlstaub und Salzschlacke und führt die daraus gewonnenen Materialien wieder dem Rohstoffmarkt zu. Während die meisten Standorte noch in Europa liegen, plant Befesa eine Expansion in Asien. Im chinesischen Jiangsu und in der Provinz Henan baut der Konzern derzeit je eine Stahlstaubrecyclinganlage. Nach einem vorübergehenden Baustopp aufgrund des Covid-19-Ausbruchs konnte das Unternehmen die Arbeiten dort am 10. März wieder ausnehmen. Laut derzeitigem Plan sollen die Bauarbeiten Mitte nächsten Jahres abgeschlossen werden./kro/fba

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