ROUNDUP: Cewe setzt in der Corona-Krise auf Fotobücher

dpa-AFX · Uhr

OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Fotodienstleister Cewe hat im ersten Quartal inmitten der Corona-Pandemie von einer höheren Nachfrage nach Fotobüchern profitiert. Aber auch der Zukauf des Wandbild-Spezialisten Whitewall steuerte zum Zuwachs bei.

Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 4,1 Prozent auf 144,8 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Oldenburg mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) erreichte 1,8 Millionen Euro - das waren knapp 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Hier belasteten Effekte aus der Kaufpreisallokation der Übernahme von Whitewall. Schon Ende März hatte Cewe bei der Bilanzvorlage bekanntgegeben, dass die Auswirkungen der Virus-Krise auf die Geschäftsentwicklung noch nicht beziffert werden könnten.

Die Aktie gab im Vormittagshandel um 0,32 Prozent auf 94 Euro nach. Das erste Quartal des Fotodienstleisters sei solide verlaufen, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank in einer ersten Reaktion. Die Gewinne hätten die Erwartungen sogar übertroffen. Wegen des ungewissen Einflusses der Corona-Krise rechnet Bosse für das zweite Quartal jedoch mit schlechteren Zahlen.

"Die Situation ist komplett neu und es gibt keine Vergleichswerte", sagte Unternehmenschef Christian Friege. "Wir sind davon überzeugt, dass unsere per Post lieferbaren Online-Fotoprodukte uns gut durch die Krise tragen, bis auch der stationäre Einzelhandel zur Normalität zurückgefunden hat." Cewe sei stabil aufgestellt.

Während das Unternehmen im ersten Quartal rund elf Prozent mehr im Kerngeschäft Fotofinishing - dem Geschäft mit Foto-Dienstleistungen für Privatpersonen - umsetzte, war vor allem der kommerzielle Online-Druck von der Corona-Krise betroffen. Plakate und Einladungsflyer wie etwa zu Ladeneröffnungen, Flohmärkten und Konzerten würden derzeit nicht benötigt, da solche Veranstaltungen derzeit nicht stattfinden, schrieb der Cewe-Chef in einem Aktionärsbrief.

Der Umsatz in dem Geschäftsfeld kommerzieller Online-Druck ging im ersten Quartal um mehr als zehn Prozent zurück. Mit einem Umsatzrückgang von rund 28 Prozent wirkte sich die Pandemie wegen Geschäftsschließungen noch deutlicher auf den Cewe-Unternehmensbereich Einzelhandel aus./mne/jkr/jha

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