ROUNDUP: EU-Bildungsminister werben für Berufsausbildung

dpa-AFX · Uhr

OSNABRÜCK/BERLIN (dpa-AFX) - Die Bildungsminister der Europäischen Union haben verabredet, sich stärker für die berufliche Bildung einzusetzen. "Die höherqualifizierende Berufsbildung ist ein gleichwertiger Karriereweg zu den Hochschulen. Wir wollen deshalb genau diesen Weg transparenter machen, weiter ausbauen und immer wieder klarstellen, dass genau da die zukünftigen Chancen liegen", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Donnerstag nach einem Treffen mit ihren Kollegen aus den EU-Ländern in Osnabrück.

Bei den Gesprächen am Mittwoch und Donnerstag war es um Bildung in Zeiten der Corona-Krise gegangen. Schwerpunkt war die berufliche Bildung. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte in ihrem jüngsten Bildungsbericht die deutsche Berufsausbildung gelobt. Das System stelle eine hohe Beschäftigungsfähigkeit sicher und werde eine Schlüsselrolle in der Erholungsphase nach der Corona-Krise spielen.

EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit, der an den Gesprächen teilnahm, sprach sich nach dem Treffen für ein europäisches Austauschprogramm für junge Menschen in der Berufsausbildung aus, so wie es das für Studenten mit dem Erasmusprogramm bereits gibt. Auszubildende müssten die gleiche Chance haben, ins Ausland zu gehen, "damit auch das Gefühl aufkommt, der Wichtigkeit und der Gleichwertigkeit dieser Form von Ausbildung".

Kritik kam am Donnerstag vom Sprecher für berufliche Bildung der FDP-Bundestagsfraktion, Jens Brandenburg: "Mit heißer Luft allein wird die Ministerin die berufliche Bildung nicht stärken." Zudem gebe es mit Erasmus+ längst ein Austauschprogramm, das auch Auszubildenden offenstehe. Es scheitere aber zu oft an bürokratischen Hürden, mangelnder Beratung und starren Lehrplänen./jr/DP/zb

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