ROUNDUP/Experte: Corona-App muss freiwillig bleiben - Ferienkurse für Schüler

dpa-AFX · Uhr

MAINZ (dpa-AFX) - Nach Einführung der Corona-Warn-App mahnt der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann, dass die Nutzung der Handy-Software in jeder Situation freiwillig bleiben muss. Es dürfe nicht dazu kommen, dass dies ausgehöhlt werde, sagte Kugelmann am Dienstag in Mainz. "Es darf nicht passieren, dass etwa Gaststättenbetreiber, Konzertveranstalter oder private Busunternehmer irgendwann sagen: 'Wir akzeptieren nur Kunden und Gäste, die die App heruntergeladen haben'."

"Die App ist aus der Datenschutz-Perspektive in Ordnung", erklärte Kugelmann. "Man kann sie sich guten Gewissens herunterladen." Allerdings dürfe die App nicht zur Dauerlösung werden. Wenn die Corona-Pandemie besiegt sei, sollte die Anwendung nicht mehr auf dem Smartphone aktiviert sein. Weitere Meldungen rund um die Corona-Pandemie:

"SOMMERSCHULE RLP" - Für Kinder und Jugendliche der ersten acht Schulklassen gibt es in den letzten beiden Wochen der Sommerferien ein schulisches Kursangebot. Für diese "Sommerschule RLP" stellt das Land laut Bildungsministerium 500 000 Euro bereit. Zusammen mit weiteren Ferienprogrammen wie etwa Betreuungsangeboten der Kommunen hat das Ministerium fast zwei Millionen Euro vorgesehen. Nach Worten von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) soll es Schülern ermöglicht werden, "möglichst fit und vorbereitet in das neue Schuljahr 2020/2021 zu starten". In den letzten beiden Ferienwochen - also in der ersten Augusthälfte - gebe es vor allem in Schulen der Städte und Verbandsgemeinden drei Stunden Unterricht pro Tag.

BETONUNG DER MASKENPFLICHT - In einer Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz hat sich der Hygiene-Experte Wolfgang Kohnen dafür ausgesprochen, zum Schutz vor Corona-Infektionen die Abstandsregeln weiter zu beachten und in geschlossenen Räumen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. "Die Kombination muss stimmen", sagte Wolfgang Kohnen von der Abteilung für Hygiene und Infektionsprävention der Universitätsmedizin Mainz. Mit jedem weiteren Meter Abstand halbiere sich das Übertragungsrisiko. Der Mainzer Virologe Bodo Plachter zeigte sich in der Anhörung besorgt, dass etwa in Nahverkehrsbussen zu beobachten sei, dass die Einhaltung der Maskenpflicht inzwischen nachlässiger befolgt werde: "Das ist genau so, wie es nicht sein soll."

DAVIDSTERN BEI CORONA-DEMOS - Die evangelische Kirche fordert, dass das Tragen des Davidsterns bei Demonstrationen gegen die Beschränkungen in der Corona-Pandemie verboten wird. Opfer des Holocaust würden damit verunglimpft, erklärte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Darmstadt. Zuletzt seien vermehrt T-Shirts mit nachgebildeten Davidsternen auf sogenannten Hygiene-Demos zu sehen gewesen. Sie seien dem NS-Symbol eines "Judensterns" eng nachempfunden. Demonstranten inszenierten sich dadurch als Opfer vermeintlich diktatorischer staatlicher Maßnahmen. Die Stadt München habe bereits verboten, den NS-Symbolen nachgeformte Davidsterne zu tragen. Das Gebiet der EKHN erstreckt sich über Teile der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz.

INFEKTIONSZAHLEN - Die Zahl der bestätigten Fälle von Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist am Dienstag um zehn auf 6846 gestiegen, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Die Zahl der Todesfälle von infizierten Menschen stieg um zwei auf 233 (Stand 10.30 Uhr). Aktuell sind 159 Menschen im Bundesland mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die meisten Neuinfektionen gibt es zurzeit in Mainz und Speyer mit 7 beziehungsweise 6 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Alle weiteren Städte und Landkreise haben maximal fünf Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. In 18 der 36 Kreise und kreisfreien Städte gab es in den vergangenen sieben Tagen keine einzige Neuinfektion./jaa/DP/fba

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