ROUNDUP: Hessen und NRW gehen Sonderweg bei Hotelübernachtungen an Weihnachten

dpa-AFX · Uhr

WIESBADEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - In Hessen und Nordrhein-Westfalen sollen bei Verwandtenbesuchen über Weihnachten auch Übernachtungen in Hotels möglich sein - entgegen dem Willen von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU). Wer eine Verwandtenreise mache, "der muss ja auch die Chance haben, irgendwo übernachten zu können", sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag. Ähnlich äußerte sich NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU).

Kanzleramtschef Braun sagte in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland" am Donnerstag, bei der Beratung der Landesregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei überlegt worden, ob man im Rahmen des Verwandtenbesuchs im Hotel übernachten könne, "damit das nicht auf der Couch zu Hause stattfindet". "Aber wir sind dann zu der Überzeugung gekommen: Das kann man nicht kontrollieren. Und eben touristische Reisen dürfen auf keinen Fall stattfinden", sagte er.

Laschet sagte dagegen im Landtag in Düsseldorf, touristische Reisen seien zwar derzeit untersagt, wenn aber Familien sich besuchten und keine Übernachtungsmöglichkeit bei den Verwandten hätten, seien über die Weihnachtstage auch Übernachtungen in einem Hotel möglich: "Das wird nicht unter touristischer Reise verstanden." Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga NRW begrüßte diese Pläne Laschets.

Am Mittwoch hatten Bund und Länder Beschlüsse dazu gefasst, wie es im Dezember und über die Feiertage im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitergehen soll. Über Weihnachten sollen die Kontakt-Beschränkungen gelockert werden, um Familienbesuche zu ermöglichen. Braun sagte, Hotels und Gastronomie seien nun zunächst bis 20. Dezember geschlossen. "Aber wir gehen auch davon aus, dass wir das noch in den Januar hinein verlängern müssen."/gba/DP/nas

Neueste exklusive Artikel