ROUNDUP: Hoffnung für Solarworld Freiberg und Arnstadt - Bonn vor Abwicklung

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

CHEMNITZ (dpa-AFX) - Für die ostdeutschen Standorte des insolventen Photovoltaik-Unternehmens Solarworld AG gibt es Hoffnung auf Rettung. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Horst Piepenburg am Mittwoch mitteilte, verhandelt er seit dem vergangenen Wochenende mit einer Investorengruppe über die Übernahme der Werke im sächsischen Freiberg und in Arnstadt in Thüringen. Er schätze die Chancen auf eine Einigung mit dem Interessenten höher ein als ein Scheitern, erklärte Piepenburg. Der Investor wolle Grundstücke, Maschinen sowie das Vorratsvermögen übernehmen.

Verbunden mit dem Verkauf der beiden Produktionsstandorte wäre ein drastischer Stellenabbau. Laut vorläufigem Insolvenzverwalter würden insgesamt nur rund 450 Mitarbeiter übernommen. Für die anderen 1200 Beschäftigen wird an beiden Standorten über den Wechsel in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft verhandelt. Der Wirtschaftsausschuss des sächsischen Landtages will sich an diesem Donnerstag auf einer Sondersitzung mit dem Thema Solarworld befassen.

Die Solarworld-Zentrale in Bonn steht dagegen vor dem Aus. Nach dem Konzept des Investors würden zur Eröffnung der Insolvenzverfahren am 1. August bis auf eine Abwicklungsmannschaft alle rund 200 Beschäftigten freigestellt. Für eine Transfergesellschaft oder Kurzarbeit sei kein Geld vorhanden, teilte Piepenburg mit.

Die Solarworld AG hatte am 11. Mai Insolvenz angemeldet. Seither waren bereits 400 Stellen gestrichen worden. In der Vorwoche hatte Piepenburg bei Belegschaftsversammlungen in Freiberg und Arnstadt weitere Entlassungen angekündigt./mkl/DP/stb

Meistgelesene Artikel