Sinovac - Impfstoff könnte bei längerem Impfabstand wirksamer sein

Reuters · Uhr

Peking (Reuters) - Die chinesische Biotechfirma Sinovac berichtet über eine erhöhte Wirksamkeit ihres Covid-19-Impfstoffs bei einem größeren Abstand zwischen den zwei Impfdosen.

In einer kleineren Gruppe von knapp 1400 Probanden der klinischen Studie in Brasilien sei die Wirksamkeit dann fast 20 Prozentpunkte höher gewesen, teilte Sinovac am Montag mit. Wenn der Abstand zwischen den beiden Impfdosen bei drei Wochen gelegen habe, habe die Wirksamkeit bei etwa 70 Prozent gelegen.

Brasilianische Wissenschaftler hatten in der vergangenen Woche gemeldet, dass der Impfstoff in der Studie mit mehr als 9000 Teilnehmern - von denen die meisten ihre zweite Impfdosis nach 14 Tagen erhielten - einen Schutz von 50,4 Prozent gegen Covid-19 gezeigt habe. Eine Woche zuvor hatten sie noch von einer Wirksamkeit von 78 Prozent berichtet. Ein Sinovac-Sprecher wies jedoch darauf hin, dass die Belastbarkeit der Daten aus der kleineren Untergruppe schwächer sei als das Ergebnis von gut 50 Prozent, das auf den kombinierten Daten von Probanden basiert, die Dosen im Abstand von zwei oder drei Wochen erhielten.

Wiederum andere Daten waren aus Studien mit dem Impfstoff in Indonesien (63,5 Prozent) und der Türkei (91,25 Prozent) gemeldet worden. Das hatte Zweifel an dem Vakzin genährt. So will etwa Singapur - das einzige einkommensstarke Land mit dem Sinovac bislang einen Deal abgeschlossen hat - vor einer Zulassung weitere offizielle Daten abwarten. Indonesien und die Türkei haben dagegen ihre Impfkampagnen mit dem Mittel gestartet.

Das Dosierungsintervall für Covid-19-Impfstoffe ist zuletzt vermehrt diskutiert worden. So ist das Vakzin von AstraZeneca und der Universität Oxford laut britischen Aufsichtsbehörden wirksamer, wenn zwischen den beiden Dosen ein längerer Abstand besteht als ursprünglich vorgesehen. Im Gespräch war auch ein spätere Verabreichung der zweiten Impfung mit dem Mittel von Biontech und Pfizer, um in kürzerer Zeit mehr Menschen impfen zu können. Davon riet in Deutschland aber die Ständige Impfkommission ab.

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