Spanien will Migranten und Arbeitslose als Erntehelfer anheuern

Reuters · Uhr

Madrid (Reuters) - In Spanien sollen Zehntausende von Migranten und Arbeitslosen für die Erntesaison angeheuert werden.

Dazu kündigte Landwirtschaftsminister Luis Planas am Dienstag ein Bündel von Maßnahmen an, die bis zum 30. Juni gelten sollen. Im Wesentlichen geht es um zeitweise Arbeitsgenehmigungen für Personen, die Sozialleistungen beziehen. Damit sollen die Landwirte nach Regierungsangaben 75.000 bis 80.000 Hilfskräfte einstellen können. Planas sagte, dadurch würden auch Exporte in andere EU-Staaten gesichert. "Zwei Drittel unserer Produktion gehen auf EU-Märkte", führte er aus.

In der heimischen Landwirtschaft fehlt es an Erntehelfern, weil Arbeiter aus dem Ausland wegen der Einreisebeschränkungen nicht kommen können. Spanien greift üblicherweise auf Helfer vor allem aus Marokko, aber auch aus den EU-Ländern Bulgarien und Rumänien zurück. Nach Auskunft des Verbandes der Frucht- und Gemüseproduzenten (Fepex) braucht die Branche im April 16.000 zusätzliche Arbeitskräfte, im Mai 18.000 und im Juni 28.000.

Wie Landwirtschaftsminister Planas erläuterte, sollen Arbeitslose weiter ihre staatlichen Hilfen erhalten, auch wenn sie vorübergehend in der Landwirtschaft Geld verdienen. Zugleich werde für Migranten, die sich legal im Land aufhalten, die Arbeitserlaubnis ausgeweitet. Die Maßnahmen gelten demnach aber nicht für Beschäftigte, die wegen der Corona-Krise vorübergehend ihre Arbeit verloren haben. Denn für sie seien andere Hilfen vorgesehen.

Meistgelesene Artikel