Steinhoff: Zahlen und Ausblick wirken immer noch nach – Aktie fällt immer tiefer

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Auch heute noch schmeißen die Anleger das Wertpapier von Steinhoff scharenweise aus dem Depot. Der südafrikanische Möbelkonzern hatte am Mittwoch seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht. Nachdem der Bilanz-Skandal eine völlig neue Rechnung erforderte, konnte Steinhoff jetzt erst die Zahlen veröffentlichen. Dabei kamen einige unschöne Dinge zum Vorschein.

Milliardenverlust schockt Anleger

Der Skandal bei Steinhoff reißt tiefe Löcher in die Kasse des Möbelkonzerns. 2017 steht ein operativer Verlust in Höhe von 3,7 Milliarden Euro in den Büchern. Das teilten die Südafrikaner bei der verspäteten Veröffentlichung der Bilanz mit. Ein Jahr zuvor war die Welt noch in Ordnung, da lag das operative Ergebnis mit 278 Millionen Euro im Plus.

Übernahmen lassen Umsatz anziehen

2017 wuchsen die Erlöse von 16,1 auf 18,8 Milliarden Euro. Allerdings kommt ein guter Teil des Zuwachses durch die Akquisitionen des größten US-Matratzenhändlers Mattress Firm und der britischen Ladenkette Poundland.

Ausblick ist zum gruseln

Viele Anleger haben sicherlich auf bessere Zeiten bei Steinhoff spekuliert. Allerdings ist diese Hoffnung durch einen katastrophalen Ausblick jäh beendet worden. Für 2018 und 2019 rechnet Steinhoff mit einem drastischen Umsatzrückgang. Verkäufe von Vermögenswerten sollen zwar der Entwicklung etwas entgegenwirken, allerdings wird der Wettbewerb und ein schwächeres Handelsumfeld die Zukunft für Steinhoff nicht leichter machen. Was die Anleger von diesem Ausblick halten, zeigt die Kursentwicklung mehr als deutlich.

Chart Steinhoff seit Börsengang im Dezember 2015

Börsengang sorgt nur kurz für Freude

Mitte Dezember 2015 wagte Steinhoff der Sprung an die Börse. 3 Tage zuvor gab es bereits eine Razzia in der Europa-Zentrale. Diese Vorwarnung störte die Anleger aber zunächst nicht wirklich. Die Aktie schaffte sogar den Sprung über 6 Euro, um danach eine rasante Abwärtsfahrt hinzulegen und zum Pennystock zu verkommen. 2017 kam ein milliardenschwerer Bilanzskandal an die Öffentlichkeit. Aktuell kämpft das Wertpapier mit der Marke von 10 Cent.

Von Markus Weingran

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Bild: worradirek / Shutterstock.com

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