Südafrika will mit höheren Steuern und Investitionen aus der Krise

dpa-AFX · Uhr

JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft setzt zur Ankurbelung seiner Konjunktur auf höhere Treibstoff-, Tabak- und Alkoholsteuern sowie verstärkte Investitionen in die Infrastruktur. "Südafrikas Wirtschaft dürfte dieses Jahr um 3,3 Prozent wachsen", sagte Finanzminister Tito Mboweni am Mittwoch bei der Vorlage seines Budgetentwurfs 2021/22 im Parlament. Der Kap-Staat erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession befand. Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben - das Statistikamt Stats SA gab am Vortag eine Rekord-Arbeitslosenquote von 32,5 Prozent bekannt - damit ist rund jeder Dritte arbeitslos.

Im neuen Budgetentwurf sind allein 791,2 Milliarden Rands (44 Mrd Euro) vorgesehen für Investitionen in die Infrastruktur - ohne dass jedoch ein Zeitplan für die Projekte angegeben wurde. Zu den geplanten Investitionen gehört auch eine Modernisierung der Grenzstationen, um sie fit zu machen für den geplanten afrikanische Freihandelszone (AfFCTA). Mboweni warnte jedoch: "Unsere öffentlichen Finanzen sind gefährlich strapaziert." Die Steuereinnahmen dürften dieses Jahr auf ein Rekordtief fallen. Die Verschuldung des Landes soll bis zum Finanzjahr 2025/26 auf einen Anteil von 88,9 Prozent des

Bruttoinlandsprodukt stabilisert werden und dann allmählich absinken.

Südafrika mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und enormen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung. Problematisch ist auch die starke Fokussierung auf den Rohstoffsektor - gerade bremst die Coronakrise auch die Gold- und Platinproduktion aus. Allein für die Antwort auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise hat der Staat auf den internationalen Kapitalmärkten Milliarden-Beträge aufnehmen müssen. für die Impfkampagnen allein sagte Mboweni Ausgaben von mehr als 10 Milliarden Rand (562 Mio Euro) für die kommen zwei Jahre vorher./rek/DP/mis

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