Telekom, Lanxess, Google, Gamestop – die größten Bewegungen vor Börsenstart

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nachdem der Fed-Schreck verdaut ist, lässt es der Dax heute ruhig angehen. Daher gibt es im Dax auch keine groß auffälligen Ausreißer. Die Deutsche Bank profitiert weiterhin vom neuen Kurs der amerikanischen Notenbank und setzt sich vorbörslich mit einem Plus von etwas mehr als ein Prozent an die die Spitze.

Dahinter folgen die Aktien von Zalando und Infineon, die beide Donnerstag kräftig Federn lassen mussten.

Die Autobauer liegen heute mal leicht im Minus und sind am Ende im Leitindex zu finden. Mit Verlusten zwischen 0,2 bis 0,3 Prozent hält sich der Rücksetzer bei VW, Daimler und BMW allerdings deutlich in Grenzen.

Telekom: T-Mobile US bremst etwas die Erwartungen 

Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US rechnet 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung der zuletzt weiter starken Zuwächse bei den Neukundenzahlen. Das Wachstum bei den Neukunden werde sich in diesem Jahr ein Stück weit normalisieren, sagte T-Mobile-US-Finanzvorstand Peter Osvaldik bei einer Analystenveranstaltung der US-Bank Citigroup am Donnerstag (Ortszeit), ohne detaillierte Ziele zu nennen. Die T-Mobile-US-Aktie gab im nachbörslichen US-Handel etwas nach.

Im vergangenen Jahr konnte T-Mobile US im ersten vollen Jahr nach der Sprint-Übernahme laut vorläufiger Daten die Zahl der Neukunden um 5,5 Millionen steigern, damit gewann der Anbieter so viele Verträge hinzu wie noch nie. Als Ziel hatte sich der größte Geschäftsbereich des Bonner Dax-Konzerns zuletzt bis zu 5,3 Millionen neue Kunden nach Abzug von Kündigungen vorgenommen. Mit dem hohen Kundenzustrom übertraf T-Mobile US denn auch die Analystenschätzungen.

In den USA versuchten die Anbieter während des 5G-Netzaufbaus und nach der Fusion von T-Mobile mit Sprint die Kunden zuletzt verstärkt über Verträge zu ködern, die mit subventionierten Gratis-Handys verkauft werden. US-Rivale AT&T hatte im vergangenen Jahr die Zahl der Mobilfunk-Verträge so stark gesteigert wie seit zehn Jahren nicht und netto 3,2 Millionen Kunden hinzugewonnen.

Auf die Aktie hat die Nachricht heute früh keine negative Auswirkung. Vorbörslich bewegt sich die T-Aktie hauchdünn im Plus.

MDax

Im Index für mittelgroße Werte unterstreich vorbörslich Lanxess, dass die Chemie-Werte einen guten Jahresstart hinlegen und liegt fast 2 Prozent im Plus. Die britische Investmentbank Barclays hat den Spezialchemiekonzern von „Equal Weight“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 60 auf 70 Euro angehoben. Nach einem schwachen Jahr 2021 seien die Voraussetzungen für die Aktien des MDax-Konzerns in diesem Jahr besser, schrieb Analyst Sebastian Satz in einer am Freitag vorliegenden Studie. Diese Ansicht basiere auf einem überlegenen und besser vorhersehbaren Gewinnwachstum. Außerdem sieht er Chancen, um Vorteile aus dem Gemeinschaftsunternehmen Standard Lithium zu ziehen.

Im SDax sind vorbörslich keine großartigen Ausschläge aktuell zu beobachten. Nach einer kräftigen Korrektur sind die Aktien von Encavis heute etwas stärker gefragt, als der Rest im Index.

Am Ende des SDax ist vorbörslich das Papier der DWS mit einem Minus von rund einem Prozent.

Über den Tellerrand geschaut: 

Die Papiere von Gamestop ziehen auf Tradegate um fast 20 Prozent an. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass der Einzelhändler für Videospiele und Zubehör plant, einen Marktplatz für NFTs aufzustellen. Laut des Artikels hat Gamestop auch Pläne für die Gründung von Kryptowährungspartnerschaften in der Schublade. Damit sollen Spiele und Artikel auch mit Bitcoin & Co gekauft werden können.

Keine gute Woche für Google

Dienstag hat das Bundeskartellamt die Weichen für eine schärfere Kontrolle von Google gestellt, Mittwoch verhängte Frankreich eine Strafe von 150 Millionen Euro gegen zwei Google-Töchter und Donnerstag gab es eine Niederlage vor Gericht. Der Lautsprecher-Spezialist hat einen Patentstreit gegen die Alphabet-Tochter in den USA gewonnen. Die Handelsbehörde ITC kam zu dem Schluss, dass der Internet-Konzern bei verschiedenen seiner Geräte fünf Patente der Hifi-Firma verletzt. Die ITC kann bei Patentverletzungen die Einfuhr von Waren in die USA untersagen. Um das zu verhindert, veränderte Google einige Funktionen bei seinen Geräten – in der Hoffnung, so die Patente nicht mehr zu verletzen.

Redaktion onvista mit Material von dpa-AFX

Foto: Vintage Tones / shutterstock.ccom

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