Telekom: Steht der Sprint-Deal wieder auf der Kippe? ++ Nordex: Auftragseingang 2019 gesteigert ++ Apple: Trump erhöht den Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eigentlich sollte die Unterzeichnung des Phase 1 Deals zwischen den USA und China für ein Aufatmen an den Börsen sorgen. Es scheint aber eher das Gegenteil der Fall zu sein. Nachdem am Dienstag mögliche erste Details durchgesickert sind, haben die Marktteilnehmer enttäuscht reagiert. Die erste Annäherung der beiden größten Volkswirtschaften der Welt scheint nicht viel mehr zu sein als ein Waffenstillstand.

Zölle bleiben bestehen

Im ersten Handelsabkommen zwischen den USA und China ist keine künftige Reduzierung der US-Sonderzölle auf chinesische Einfuhren vorgesehen. Die Vereinigten Staaten würden Zölle auf chinesische Waren bis zum Abschluss einer zweiten Vereinbarung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt beibehalten, sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag. „Diese Tarife bleiben bestehen, bis es eine Phase 2 gibt. Wenn der Präsident schnell eine Phase 2 in Kraft setzt, wird er die Freigabe von Zöllen als Teil von Phase 2 in Betracht ziehen“, sagte er Reportern.

Phase 2 erst nach der Wahl?

Die Nachrichten-Agentur Bloomberg hatte Dienstag zuerst über die mögliche Verfahrensweise bei den Strafzöllen berichtet. In dem Artikel wird weiter spekuliert, dass ein Phase 2 Deal erst nach den US-Präsidentschaftswahlen zustande kommen könnte. Sollte sich das bewahrheiten, dann dürften die verhängten Straffzölle die Weltwirtschaft noch eine ganze Weile belasten.

Nur der chinesische Vize-Ministerpräsident kommt

Das China dem Phase 1 Deal nicht die allergrößte Bedeutung zuweist zeigt die Tatsache, dass nicht Staatspräsident Xi Jinping in die USA reist, sondern Vize-Ministerpräsidenten Liu He bei der heutigen Zeremonie im Weißen Haus anwesend ist. Wäre es wirklich der große Durchbruch bei den Verhandlungen, dann wäre wahrscheinlich der chinesische Chef angereist. Der hingegen glänzt mit Abwesenheit. Donald Trump will zu einem späteren Zeitpunkt dann in die Volksrepublik reisen, um die Verhandlungen für einen Phase 2 Deal anzuschieben, wie von einigen Medien berichtet wurde. Vielleicht spiegelt diese Vorgehensweise ein wenig die Machtverhältnisse zwischen den beiden Parteien wider.

Dax bleibt weiterhin verhalten

Der deutsche Leitindex bleibt seinem Motto „safety first“ treu. Daher bleiben die Anleger auch vor der Unterzeichnung des Phase 1 Deals lieber in Deckung. Der Dax startet heute mit einem Minus von 0,03 Prozent und 12.452,71 Punkten in den Handelstag.

Telekom: Entscheidende Phase im Sprint-Prozess beginnt

Der US-Prozess um die kartellrechtlich umstrittene Fusion der Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen Sprint wird für die Telekom zur Zitterpartie. An diesem Mittwoch (16.00 Uhr MEZ) wollen die Streitparteien vor Gericht in New York ihre abschließenden Statements halten. Für die Telekom steht viel auf dem Spiel, sollte der über 26 Milliarden Dollar (23,4 Milliarden Euro) schwere Mega-Deal platzen, wäre dies eine herbe Schlappe für den Konzern. Am Montag warnten die Unternehmen erneut eindringlich vor einem Scheitern.

13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington wollen den im April 2018 vereinbarten Zusammenschluss von T-Mobile und Sprint verhindern. Die Kläger fürchten, dass die Fusion der dritt- und viertgrößten US-Mobilfunker dem Wettbewerb schadet, was Jobverluste und Preiserhöhungen verursachen könne. Das von den Schwergewichten New York und Kalifornien angeführte Bündnis stellt sich quer, obwohl die US-Regierung den Deal schon unter Auflagen genehmigt und auch die Branchenaufsicht FCC bereits grünes Licht gegeben hat.

Zu Wochenbeginn appellierten T-Mobile und Sprint in einem Antrag an den zuständigen Richter Victor Marrero, der Erlaubnis der Bundesregierung in Washington bei der Entscheidung über die Fusion ausreichend Gewicht einzuräumen. Das Justizministerium habe die Transaktion „als nationaler Vollstrecker der Kartellgesetze“ geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass sie den Wettbewerb nicht beträchtlich einschränke, schrieben die Anwälte der Unternehmen. Ob sich der Richter davon beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten.

Marrero wird nach den Abschlussplädoyers sein Urteil ausbrüten, bis zur Verkündung dürfte es aber noch etwas dauern. Prozessbeobachter rechnen nicht vor Februar mit einer Entscheidung. Bei den zweiwöchigen Gerichtsverhandlungen in New York hatten sich im Dezember auch Telekom-Boss Tim Höttges und T-Mobile-Chef John Legere im Zeugenstand für die Fusion starkgemacht, trotzdem nahm die Skepsis an der Wall Street zu. Analyst Paul Gallant von der Investmentbank Cowen & Co sah zuletzt eine 60-prozentige Chance, dass sich Richter Marrero auf die Seite der klagenden Bundesstaaten schlägt.

Metro: Umsatzzahlen helfen der Aktie

Der Handelskonzern hat im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres zugelegt. Der Umsatz im fortgeführten Geschäft stieg im Ende Dezember beendeten Quartal um 2,2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Dabei profitierte Metro auch von positiven Währungseffekten. In den Zahlen nicht enthalten sind das China-Geschäft sowie die Supermarktkette Real, für die beide ein Verkauf vereinbart ist.

Auf vergleichbarer Fläche verbesserten sich die Erlöse in lokaler Währung um 1 Prozent. Positiv entwickelten sich dabei die Geschäfte in Ost- und Westeuropa sowie in Asien. In Russland gingen die Umsätze flächenbereinigt zurück, Metro sprach jedoch von einer leichten „Trendverbesserung“ im Vergleich zum vierten Geschäftsquartal. Auch das Deutschlandgeschäft nahm ab, was der Konzern mit einer veränderten Regulierung auf Tabakwaren begründete. Die Jahresprognose für 2019/20 (per Ende September) bestätigte der Konzern.

Kurz & knapp:

Nordex: Der Windanlagenbauer hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Aufträge eingeworben als im Vorjahr. Den weiterhin schwachen deutschen Markt konnten die Hamburger dabei durch Aufträge aus anderen Ländern mehr als ausgleichen. Insgesamt stieg das Neugeschäft 2019 um 31 Prozent auf 6,2 Gigawatt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Knapp über die Hälfte der Aufträge entfielen dabei auf Europa mit einer hohen Nachfrage aus der Türkei, Spanien und den Niederlanden. Dazu kam der Markteintritt in die Ukraine. 28 Prozent zum Auftragsvolumen trug der US-Markt bei. Im vierten Quartal sank das Neugeschäft indes. Das Auftragsvolumen betrug knapp 1,5 Gigawatt, nach knapp 1,7 Gigawatt im Vorjahresquartal. Vorbörslich gab die Aktie zunächst nach.

Apple: Im Streit über die Verschlüsselung von Smartphones und Zugriffsmöglichkeiten für Ermittlungsbehörden hat Präsident Donald Trump den Druck auf den US-Technologieriesen erhöht. Trump schrieb am Dienstagabend auf Twitter, seine Regierung helfe Apple in Handelsfragen und anderen Belangen „die ganze Zeit“. Dennoch weigere sich der Konzern, Behörden den Zugang zu verschlüsselten Telefonen zu ermöglichen, „die von Mördern, Drogendealern und anderen gewalttätigen kriminellen Elementen“ benutzt würden. Trumps Forderung an die Verantwortlichen des Unternehmens: „Sie müssen sich jetzt der Herausforderung stellen und unserem großartigen Land helfen!“

Fraport: Die gekappten Winterflugpläne vieler Airlines haben das Passagierwachstum am Frankfurter Flughafen 2019 spürbar gebremst. Im abgelaufenen Jahr zählte der Betreiber des größten Flughafen Deutschlands rund 70,56 Millionen Fluggäste und damit 1,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Der Flughafen übertraf damit zwar erstmals die Marke von 70 Millionen Passagieren und erzielte einen neuen Höchstwert. Allerdings hatte sich Fraport-Chef Stefan Schulte schon von seinem ursprünglichen Plan verabschiedet, die Zahl der Fluggäste 2019 um zwei bis drei Prozent zu steigern. Im Dezember zählte Fraport in Frankfurt sogar 1,2 Prozent weniger Passagiere als ein Jahr zuvor. Auch das Cargo-Aufkommen schrumpfte weiter. Nach einem Minus von 7,4 Prozent im Dezember steht für das Gesamtjahr ein Rückgang um 3,9 Prozent auf rund 2,1 Millionen Tonnen zu Buche.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: M DOGAN / Shutterstock.com

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