Tesla: Positive Überraschung bei den Auslieferungszahlen – Nichts scheint den Kurs mehr aufhalten zu können – 1200-Dollar-Marke ist geknackt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bei Tesla scheint der Lauf an der Börse kein Ende zu nehmen. Nachdem man im Bezug auf die Marktkapitalisierung selbst den vorherigen Primus Toyota vom Thron stoßen konnte, geht es für die Aktie trotzdem weiter in die Höhe. Die Japaner bringen es umgerechnet auf eine Marktkapitalisierung von rund 206 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Bei den drei deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen sind es in Summe umgerechnet 162 Milliarden Dollar.

Die monatelange Rally der Tesla-Papiere hatte zu Wochenbeginn neuen Schwung gewonnen. So hatte sich Unternehmenschef Elon Musk in einer E-Mail an die Mitarbeiter zuversichtlich gezeigt, dass im zweiten Geschäftsquartal kein Verlust anfallen wird. Inklusive der vorbörslichen Kursgewinne vom Donnerstag haben die Tesla-Aktien ihren Wert allein im laufenden Jahr trotz des zwischenzeitlichen Rückschlags wegen der Corona-Krise in etwa verdreifacht.

Die Tesla-Papiere schnellten nach der positiven Überraschung bei den Auslieferungszahlen im zweiten Quartal im vorbörslichen US-Handel um mehr als neun Prozent auf 1225 US-Dollar nach oben. Damit ergibt sich ein Börsenwert von rund 227 Milliarden Dollar.

Das Geschäft brummt

Der US-Elektroautobauer hat im zweiten Quartal trotz Belastungen durch die Corona-Krise deutlich mehr Fahrzeuge ausgeliefert als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Juni brachte Tesla weltweit 90.650 Autos an die Kundschaft, wie das Unternehmen am Donnerstag in Palo Alto mitteilte. Damit wurden die Prognosen der Analysten bei Weitem übertroffen. Die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit einem Kurssprung um über neun Prozent.

Mit 80.050 Stück entfiel der Großteil der Auslieferungen auf Teslas günstigstes Fahrzeug Model 3 und das neue Kompakt-SUV Model Y. Mit diesen Angeboten etabliert sich die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk zunehmend im Massenmarkt. Model S und X, die älteren, größeren und deutlich teureren E-Autos von Tesla, entwickeln sich indes immer mehr zu Auslaufmodellen. Insgesamt stellte Tesla im Quartal rund 82.000 Fahrzeuge her, obwohl das Stammwerk im kalifornischen Fremont zeitweise pandemiebedingt schließen musste.

Die starken Zahlen unterstreichen Teslas Erfolgsserie – obwohl die Corona-Krise den Automarkt zuletzt stark ausbremste, gingen die Auslieferungen im Jahresvergleich lediglich um etwa fünf Prozent zurück. Damit schlug sich das Unternehmen wesentlich besser als die meisten anderen Hersteller. Am Vortag hatten viele Autobauer ihre Absatzzahlen für den US-Markt vorgelegt und starke Absatzrückgänge verzeichnet. Beim US-Branchenführer General Motors etwa sanken die Verkäufe um 34 Prozent, bei Fiat Chrysler sogar um 39 Prozent.

Der japanische Branchenriese Toyota , den Tesla jüngst als weltweit wertvollster Autobauer an der Börse überholte, verbuchte ein Minus von 35 Prozent. Dennoch lieferte Toyota im jüngsten Quartal mit 398 029 Neuwagen allein in den USA mehr Autos aus als Tesla im gesamten vergangenen Jahr weltweit. Dass Tesla trotz viel geringerer Volumen höher am Finanzmarkt im Kurs steht als die etablierte Konkurrenz, zeigt, dass Anleger auf E-Mobilität setzen und dem Senkrechtstarter aus der Tech-Hochburg Silicon Valley stärkeres Wachstum zutrauen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Arcansel / Shutterstock.com

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