TRY/USD: Inflation sinkt auf nur 21 Prozent – Türkische Lira verliert wieder
Entspannung in der Türkei: Zum ersten Mal seit Monaten ist die hohe türkische Inflationsrate etwas gesunken. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu teilte am Montag mit, dass die Teuerungsrate im November gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als drei Prozentpunkte auf 21,6 Prozent gesunken ist . Das ist allerdings weniger als von den Experten erwartet. Im Oktober hatte die Inflation noch erstmals seit gut 15 Jahren über 25 Prozent gelegen. Trotz des Rückgangs befindet sich die Teuerung in der Türkei immer noch auf einem vergleichsweise hohem Niveau.
Lira-Krise lässt Preisniveau steigen
Grund für die hohe Inflation ist vor allem die jüngste Lira-Krise. Im Sommer hatte die Währung stark und schnell an Wert verloren und dabei Rekordtiefstände zu Euro und Dollar erreicht. Ein Auslöser für die Währungskrise war ein politischer Streit mit den USA um die Inhaftierung des amerikanischen Pastors Andrew Brunson in der Türkei. Der Streit zog auch US-Sanktionen gegen die Türkei nach sich.
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Unsolide Leistungsbilanz
Aber auch grundsätzliche Bedenken wegen des hohen chronischen Leistungsbilanzdefizits in der Türkei schreckte die Anleger ab. Das Land ist stark auf Importe angewiesen und führt weit mehr Waren und Dienstleistungen ein als es exportiert. In der Währungskrise verteuerten sich die Einfuhren aufgrund der steigenden Preise dann immer mehr.
Türkei versucht die Wogen zu glätten
In den vergangenen Monaten konnte sich die Lira zu Dollar und Euro wieder spürbar erholen. Dafür hatte besonders die politische Entspannung mit den USA nach der Freilassung Brunsons gesorgt. Die türkische Regierung versuchte zudem, ihre Beziehungen zur Europäischen Union und zu Deutschland zu verbessern – unter anderem, um Investitionen anzulocken.
Am heutigen Tage muss die Türkische Lira jedoch wieder Verluste hinnehmen. Zum amerikanischen Dollar gab sie heute um 0,85 Prozent an Wert nach, zum Euro fiel sie sogar um 1,08 Prozent.
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OnVista/ dpa-AFX
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