Uber: Lock-Up-Periode endet – Aktie rauscht weiter in den Keller – Verlieren die Investoren den Glauben an die Idee?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am Montagabend nach Börsenschluss hatte Uber seine Zahlen für das dritte Quartal verkündet und einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt. Uber konnte die Erwartungen der meisten Analysten zwar beim Nettoergebnis und beim Umsatz übertreffen. Doch die an der Wall Street stark beachtete Entwicklung des operativen Geschäfts sorgte bei Anlegern für große Enttäuschung, weil die Zahl neuer Kunden nur um 26 Prozent gestiegen ist, wesentlich weniger stark als erwartet. In der Folge ist die Aktie gestern im US-Handel um 9,85 Prozent abgestürzt.

Aktie fällt weiter

Damit hören die schlechten Nachrichten nicht auf, denn heute läuft die Lock-Up-Frist für einen erheblichen Teil der Aktien aus Altbeständen aus und die Talfahrt die Aktie geht gleich zu US-Handelsbegin weiter. Uber-Papiere sind nach dem Klingen der Glocke um weitere 7 Prozent gefallen, auf nun noch 26 US-Dollar.

Die Investoren verlieren wohl zunehmend das Vertrauen darin, ob der Fahrdienstvermittler jemals schwarze Zahlen wird schreiben können. Uber-Chef Dara Khosrowshahi hatte gestern in der obligatorischen Konferenzschalte nach Vorlage der Quartalsbilanz mehr Kostenkontrolle versprochen und sogar einen bereinigten Gewinn für das Jahr 2021 in Aussicht gestellt, wohl auch um die Investoren zu beschwichtigen. „Wir haben unsere Planung noch nicht abgeschlossen und es wird eine Menge harte Arbeit von vielen Leuten erfordern, aber wir streben tatsächlich das Jahr 2021 an“, sagte Khosrowshahi. „Wir wissen also, dass die Rentabilitätserwartung besteht, und wir gehen davon aus, dass wir liefern“, sagte er. Vor dem Börsengang hatte er noch offen kommuniziert, dass in den Sternen steht, ob das Uber-Geschäftsmodell jemals profitabel werden kann.

Auch Softbank leidet

Gar nicht gefallen dürfte dieses weitere Minus auch dem Großinvestor Softbank, das gestern bereits eine herbe Schlappe bei der Vorlage der eigenen Quartalszahlen einstecken musste. Softbank-CEO Masayoshi Son musste am Mittwoch den ersten Quartalsverlust seit 14 Jahren vermelden, der durch einen Schlag von 8,9 Milliarden US-Dollar auf den gigantischen Vision Fund verursacht wurde, vor allem wegen dem Desaster um die beinahe Pleite von WeWork. SoftBank musste letzten Monat mehr als 10 Milliarden US-Dollar ausgeben, um das Office-Sharing-Startup zu retten, nachdem sein IPO-Versuch gescheitert war. Dieser Fehlgriff hat den Druck auf Son erhöht und Fragen aufkommen lassen, ob sein Urteilsvermögen noch so gut ist wie früher, da er den exzentrischen Gründer Adam Neumann lange unterstützt hatte. Die negative Entwicklung von Uber könnte ebenfalls ein schwarzer Fleck auf der Weste des Managers werden.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Mr.Whiskey / Shutterstock.com

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