Update Coronavirus: Jens Spahn: „Wir befinden uns am Beginn einer Corona-Epidemie“ – Skandinavien meldet erste Fälle – Microsoft gibt Umsatzziel auf

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bundesgesundheitsminister stimmt die deutsche Bevölkerung auf schwierge Zeiten ein. Jens Spahn geht davon aus, dass Deutschland vor dem Ausbruch einer Epedemie steht, da sich die Infektionsketten der neu betroffenen Personen nicht mehr einwandfrei zurückverfolgen lassen und somit auch nicht alle Kontaktpersonen identifiziertlassen. „Ich komme immer mehr zu der Überzeugung: Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Epidemie an Deutschland vorbeigeht, wird sich nicht erfüllen und sich nicht ergeben.

Der Bundesgesundheitsminister kündigte auch ein besser Informationspolitik zu dem Thema an und warnte ausdrücklich vor einer breiten Panik in der Bevölkerung: „Wir empfehlen den Bürgerinnen und Bürgern, nicht hinter jedem Husten eine Corona-Infektion zu vermuten. Dass sie aber ihren Hausarzt anrufen und abklären, wenn sie innerhalb von 14 Tagen nach Reisen in Gebiete, in denen Infektionen vorgekommen sind, Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln: Darum möchte ich Sie ausdrücklich bitten und Sie auch dazu auffordern.“

Rheinland-Pfalz meldet ersten Fall

Erstmals haben Experten auch in Rheinland-Pfalz bei einem Patienten das neuartige Coronavirus festgestellt. Es handele sich um einen 41-jährigen Soldaten der Flugbereitschaft am Militärflughafen Köln-Wahn, der seit Mittwoch im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz behandelt werde, teilte die Bundeswehr mit. Er habe grippeähnliche Symptome, sei aber „in einem gutem Zustand“. In den Nachbarbundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen waren zuvor erstmals Infektionen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen worden.

Coronavirus in Norwegen angekommen

Auch in Norwegen ist zum ersten Mal das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Eine in Nordnorwegen wohnhafte Person, die am Wochenende aus China in das skandinavische Land zurückgekehrt sei, sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte das norwegische Gesundheitsinstitut am Mittwochabend mit. Der Person gehe es gut, Symptome der Erkrankung zeige sie nicht. Die Ansteckungsgefahr sei sehr gering, sagte eine Institutssprecherin am Abend auf einer Pressekonferenz. Norwegischen Medien zufolge soll es sich um eine Frau aus Tromsø handeln.

Die skandinavischen Nachbarn Schweden und Finnland hatten am Mittwoch jeweils ihren zweiten bestätigten Coronavirus-Fall gemeldet. In Dänemark wurde der Erreger bislang noch nicht nachgewiesen.

Microsoft kappt Umsatzziel

Der Computer-Riese Microsoft hat wegen der Folgen des neuartigen Coronavirus sein bisheriges Umsatzziel für die PC-Sparte gestrichen. Aufgrund von Belastungen der Lieferkette dürfte die zuvor ausgegebene Prognose im laufenden Geschäftsquartal nicht erreicht werden, warnte Microsoft Anleger am Mittwoch nach US-Börsenschluss. Die Aktie reagierte nachbörslich mit Verlusten und drehte ins Minus.

Microsoft hatte Ende Januar einen Umsatz zwischen 10,75 Milliarden und 11,15 Milliarden US-Dollar für die Sparte in Aussicht gestellt. Wegen erhöhter Unsicherheiten aufgrund des Virus hatte der Konzern damals bereits bewusst eine außergewöhnlich weite Spanne angegeben.

Die PC-Sparte von Microsoft umfasst etwa die Windows-Betriebssysteme und Hardware-Produkte wie Surface-Laptops und -Tablets sowie die Spielekonsole Xbox und dazugehörige Artikel. Das Unternehmen betonte in seiner Mitteilung, dass die Windows-Nachfrage weiterhin hoch sei. Der Ausblick für alle anderen Geschäftsbereiche bleibe unverändert.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Soni’s / shutterstock.com

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