US-Luftangriffe auf Ziele im Osten Syriens

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Washington/Damaskus (Reuters) - Die US-Luftwaffe hat auf Befehl des neuen Präsidenten Joe Biden Stellungen im Osten Syriens angegriffen.

Ziel seien Anlagen von Milizen gewesen, die vom Iran unterstützt würden, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag. Es handle sich um eine Reaktion auf Raketenangriffe auf US-Ziele im Irak, die solchen Milizen zugeschrieben werden. Das syrische Staatsfernsehen berichtete am Freitag, die US-Luftangriffe hätten mehreren Gebieten an der Grenze zum Irak gegolten. Eine Stellungnahme der syrischen Regierung gab es zunächst nicht. Ärzte und Behördenvertreter vor Ort sprachen von mindestens 17 Toten. Auch wenn die USA offenbar eine Eskalation vermeiden wollen, könnte der Angriff auf Verbündete des Irans mögliche Beratungen zwischen beiden Ländern über das internationale Atomabkommen erschweren.

Bidens Entscheidung, zunächst Milizen-Stellungen nur in Syrien und nicht auch im Nachbarland Irak anzugreifen, gibt der dortigen Regierung Zeit, ihre eigenen Untersuchungen des Angriffs auf US-Einrichtungen am 15. Februar voranzutreiben. Bei diesem Angriff auf einen US-Militärstützpunkt auf dem Flughafen von Erbil im Nordirak waren ein ziviler Mitarbeiter getötet und mehrere Menschen verletzt worden, darunter ein US-Soldat. Den Angriff reklamierte die kaum bekannte Gruppe Saraja Aulija al-Dam für sich, der Verbindungen zum Iran nachgesagt werden.

"Präsident Biden wird handeln, um amerikanische Soldaten und Soldaten der Koalition zu schützen", sagte Kirby. "Zugleich haben wir bewusst gehandelt, um die Gesamtsituation in Ostsyrien und im Irak zu deeskalieren." Die Angriffe hätten mehrere Einrichtungen an einem Grenzkontrollpunkt zerstört, der vor einer Reihe militanter Gruppen genutzt worden sei, die Unterstützung vom Iran erhielten. Unter diesen Gruppen seien die Kata'ib Hisbollah und die Kata'ib Sajjid al-Schuhada.

Aus US-Regierungskreisen verlautete zudem, mit der Entscheidung für die Luftangriffe solle das Signal gesendet werden, dass die USA die Milizen bestrafen wollten, dies solle aber nicht zu einem größeren Konflikt führen. Biden seien mehrere Optionen für einen Angriff geboten worden, und er habe den am engsten begrenzten gewählt.

Die Kata'ib Hisbollah ist einer der wichtigsten Milizen im Irak, die Verbindungen zum Iran unterhält. Sie hat eine Verwicklung in den Angriff auf den Stützpunkt in Erbil sowie weitere Attacken auf US-Ziele im Irak bestritten. Allerdings sind einige irakische und westliche Vertreter überzeugt, dass Angriffe, zu denen sich wenig bekannte kleinere Gruppen bekennen, häufig von mit der Kata'ib Hisbollah verbündeten Extremisten ausgeführt werden.

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