USA, Großbritannien und Norwegen verurteilen Militärputsch im Sudan

Reuters · Uhr

Cairo (Reuters) - Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Norwegen verurteilen den Putschversuch im Sudan und zeigen sich zutiefst besorgt über die Lage in dem nordafrikanischen Land.

Sie forderten die sofortige Freilassung des international respektierten Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok und der ebenfalls festgenommenen Regierungsmitglieder und Zivilisten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der drei Staaten, die das US-Außenministeriums am Montag veröffentlichte.

Im Sudan hatte das Militär am Montag die Macht übernommen, die Übergangsregierung aufgelöst und einen landesweiten Ausnahmezustand verhängt. Hamdok und weitere Regierungsmitglieder wurden nach Angaben des Informationsministeriums festgenommen. Bei Zusammenstößen zwischen Streitkräften und Demonstranten, die sich gegen denn Putsch auflehnten, wurden am Montag sieben Menschen getötet und mindestens 140 weitere verletzt, teilte das sudanesische Gesundheitsministerium mit.

Erst im September war Putschversuch gescheitert. Seitdem verschärften sich die Spannungen zwischen dem Militär und zivilen Gruppen. Beide Seiten teilten sich die Macht seit dem Sturz des langjährigen Herrschers Omar al-Baschir durch eine Straßenprotestbewegung im April 2019. Ein demokratischer Übergangsprozess wurde eingeleitet mit dem Ziel, bis Ende 2023 Wahlen abzuhalten. Allerdings verschärfte sich zuletzt der Ton. Uneinigkeit herrschte unter anderem in der Frage, ob Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellt werden soll, wo er sich wegen Kriegsverbrechen verantworten soll. Hinzu kommt eine schwere Wirtschaftskrise, die das Land seit Längerem plagt.

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