USA/Iran: Krise spitzt sich weiter zu – Amerika macht Iran für Angriffe auf Handelsschiffe verantwortlich – Saudi Arabien greift Huthi-Lager an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach schweren Zwischenfällen mit Handelsschiffen unweit der Küste des Irans haben die Spannungen zwischen den USA und seinen arabischen Verbündeten einerseits sowie dem Iran andererseits zugenommen. Amerika macht den Iran für die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Öltanker im Golf von Oman verantwortlich. Das sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Donnerstag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Washington.

Lösung dürfte schwierig werden

Die Attacken auf die Schiffe im Golf von Oman zeigten einmal mehr, welche Sicherheitsrisiken von der Iran-Krise ausgingen, schrieben die Rohstoff-Strategen der Royal Bank of Canada in einer aktuellen Studie. Es sei schwierig, eine diplomatische Ausfahrt zu nehmen, solange die lähmenden US-Sanktionen gegen den Iran aufrechterhalten blieben. Zudem hat Saudi Arabien weiteres Öl in Feuer gegossen.

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Angriff auf Huthi-Lager

Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis hat im Jemen Waffen- und Raketenlager der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen angegriffen. Darunter seien auch Standorte gewesen, an denen sich „ausländische Experten von Terrororganisation“ aufgehalten hätten, berichtete das saudische Staatsfernsehen, ohne Details zu nennen. Die attackierten militärischen Ziele hätten die „regionale und internationale Sicherheit“ gefährdet und seien zerstört worden.

Der Angriff erfolgte einen Tag, nachdem Huthi-Rebellen eigenen Angaben zufolge einen Flughafen im Südwesten Saudi-Arabiens mit einer Rakete angegriffen hatten. Dabei wurden 26 Zivilisten verletzt. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition hatte eine „entschiedene“ Antwort auf diese Attacke angekündigt.

Das sunnitische Saudi-Arabien betrachtet den schiitischen Iran als Erzfeind in der Region. Riad hat Sorge, dass Teheran seinen Einfluss durch die Huthi-Rebellen im Jemen und damit auf der Arabischen Halbinsel ausweiten könnte. Die Rebellen kontrollieren bereits große Teile des Jemen und hatten ihre Angriffe auf Standorte im benachbarten Saudi-Arabien mit Drohnen zuletzt verstärkt.

Ölpreis reagiert

Die Ölpreise sind am Donnerstag nach schweren Zwischenfällen mit Handelsschiffen von Reedereien aus Deutschland und Norwegen im Golf von Oman stark gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 61,65 US-Dollar. Das waren 1,68 Dollar mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,66 Dollar auf 52,80 Dollar. Zeitweise waren die Ölpreise noch stärker gestiegen.

Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff auf den Öltanker „Front Altair“ im Golf von Oman. Die Reederei Frontline bestätigte hingegen in der norwegischen Zeitung „VG“ nicht, dass die „Front Altair“ angegriffen worden sei. Die Zwischenfälle folgen auf ähnliche Vorfälle vor wenigen Wochen. Seinerzeit wurde der Iran als Urheber verdächtigt, der dies jedoch bestritt. Zu den betroffenen Tankern hatten damals auch zwei Schiffe Saudi-Arabiens gehört, dem Erzfeind Irans.

Ölkonzerne an der Wall Street gesucht

Von den nach den Vorfällen stark gestiegenen Ölpreisen profitierten Ölwerte wie ExxonMobil und Chevron mit einem Plus von jeweils annähernd 1 Prozent. Sie waren damit im Dow auf den vorderen Plätzen.

onvista/dap-AFX

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Foto: byktzgl/shutterstock.com

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