Vergiss Tesla! 3 Wege, um entspannter auf Elektromobilität zu setzen

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Tesla Fertigung

Die Elektromobilität entwickelt sich gewaltig. Doch Anleger, die sich dort positionieren möchten, sehen sich vielerorts mit Fantasiekursen konfrontiert. Bei Herstellern von Elektroautos, angeführt von Tesla, dürfte es sich nur sehr selten lohnen, jetzt Aktien zu kaufen. Anders könnte es aussehen, wenn man sich nach Aktien umsieht, die noch nicht im Rampenlicht stehen.

Romeo Power: geballte Energie für Schwergewichte

Während die Aktie von AKASOL bald nicht mehr handelbar sein wird, weil BorgWarner dort zugegriffen hat, gibt es mit Romeo Power (nicht zu verwechseln mit Romina Power) eine neue Möglichkeit, in einen Top-Zulieferer von Batteriepacks zu investieren. Die Aktie wurde, wie fast alles aus dem Bereich der Elektromobilität, extrem hochgetrieben, ist jedoch im Gegensatz zu Tesla wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

Auf diesem Niveau könnte Romeo Power sehr interessant sein. Das Unternehmen verfügt laut einer Analyse von Roland Berger über die leistungsstärkste Technologie im Markt, insbesondere, was die Energiedichte je Kilo angeht. Am hochautomatisierten Produktionsstandort in Kalifornien kann es Batterien mit einer jährlichen Kapazität von 7 Gigawattstunden herstellen.

Primäre Zielmärkte sind Lieferfahrzeuge, LKW, Busse und Spezialfahrzeuge. Auch Nikola Corp. hat bei den Prototypen auf die Dienste von Romeo Power zurückgegriffen. Nun kann Romeo Power voll durchstarten, denn über den kürzlichen SPAC-Deal flossen dem Unternehmen Barmittel in Höhe von 340 Mio. US-Dollar zu. Das Geld wird genutzt, um die Produktion weiter hochzufahren und die Forschung zu intensivieren. Zuletzt wurde eine Zusammenarbeit mit Ecellix gemeldet, die über aussichtsreiche Zelltechnologie verfügt.

Ich denke, dass das Unternehmen, dessen Batterie-Team gespickt ist mit Leuten von Tesla und Bosch, gut in der Wertschöpfungskette zwischen Zellherstellern und Fahrzeugherstellern positioniert ist.

Alstom: Wachstum mit Elektrobussen

Ein ganz anderes Unternehmen ist Alstom, das bereits seit vielen Jahrzehnten im Bereich der Elektromobilität tätig ist. Beim elektrifizierten Schienenverkehr ist das Unternehmen außerhalb Chinas führend, spätestens seit der Übernahme des Konkurrenten Bombardier Transportation. Neben Zügen, Trams, U-Bahnen und der passenden Signaltechnik sucht Alstom auch aktiv seine Chancen bei Elektrobussen.

Zuletzt wurde der ÖPNV von Aranjuez mit einem Bus der neuen Modellreihe Aptis ausgestattet. Das Management rechnet in Kürze mit größeren Bestellungen. Im Gegensatz zu vielen Start-ups kennt Alstom die Anforderungen der Betreiber in- und auswendig. Dies gilt sowohl für den Passagierkomfort als auch die Minimierung des Wartungsaufwands.

Mit knapp 16 Mrd. Euro (2. März) Marktkapitalisierung ist das gigantische Unternehmen etwa 34-mal weniger wert als Tesla. Dabei ist der Umsatz von Tesla nur etwa doppelt so groß. Beim Auftragsbuch beeindrucken die Franzosen zudem mit einem Wert von über 71 Mrd. Euro. Während also noch alles andere als klar ist, ob der Siegeszug von Tesla so funktioniert, wie sich einige Analysten erträumen, bin ich sehr zuversichtlich, dass Alstom auf viele Jahre hinaus ein solide wachsender Konzern mit wachsenden Gewinnmargen sein wird.

KION: Fast wie Tesla

Ähnlich sieht die Lage bei der KION Group aus, die Anfang März die Anleger mit einem optimistischen Ausblick erfreute. Wie Tesla produziert der Mehrmarkenkonzern erstklassige Elektrofahrzeuge, Batteriepacks und elektrische Antriebsstränge. Die Zielmärkte sind freilich völlig andere. KION ist führend bei Flurförderfahrzeugen und gilt als Wegbereiter für fortschrittliche Automatisierungstechnik.

Mit Robotern, autonomen Shuttles und ausgefeilten digitalen Lösungen hat KION einiges im Portfolio, was die Anlegerfantasie anregen könnte. Im Zuge des E-Commerce-Booms werden weltweit neuartige Fulfillment-Lösungen gebraucht. Und KION hat über die letzten Quartale massiv in neue Kapazitäten investiert, um der wachsenden Nachfrage hinterherzukommen.

Gleichzeitig versucht KION, über die eigenständige Geschäftseinheit Linde eMotion die eigenen Komponenten auch bei Projekten von Drittherstellern unterzubringen. Das ist wohl noch nicht der große Umsatzbringer, aber es könnte dabei helfen, zunehmende Größenvorteile zu erzielen.

Die Schwelle von 10 Mrd. Euro Umsatz kommt bereits in Sichtweite, wodurch das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei einer glatten 1 liegen würde. Ich denke nicht, dass wir bei Tesla jemals ein solches KUV sehen werden, bezogen auf den aktuellen Kurs.

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Es könnte sich lohnen, sich nach weiteren spannenden Aktien rund um die neue Energiewelt umzusehen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung der KION Group. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und empfiehlt Borg Warner und Kion Group.

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