Vergiss Wirecard: Hier ist eine Verzehnfacher-Aktie, die man im Blick behalten sollte!

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Aktien, die sich in wenigen Jahren vervielfachen, gibt es nur wenige. Ein Unternehmen, das eine Vervielfachung bereits vollzogen hat, ist mit Flatex ein deutsches Fintech. Das Wortspiel Fintech entstammt dabei aus Financial und Technology und soll ein Geschäftsmodell suggerieren, das sich durch eine technologische Ausrichtung auszeichnet.

Wer ist Flatex?

Genau genommen handelt es sich bei Flatex um einen der ersten Discountbroker für die breite Masse. Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Im Jahr 2009 erfolgte schließlich der Börsengang.

Der aktuelle Firmenname ist dabei eine Wortkombination aus Flat und Execution und suggeriert so etwas wie einen Pauschalbetrag (Flat) bei der Ausführung. Und diesen Pauschalbetrag sollen die Kunden von Flatex auch bekommen. Sie zahlen unabhängig von ihrem Handelsvolumen eine pauschale Gebühr für ihr Wertpapiergeschäft.

Unter Kleinanlegern entwickelte sich Flatex schnell zu einem Marktführer unter den Discountbrokern in Deutschland. Der Marktanteil lag hier bei fast 25 %. Doch der größte Deal des Unternehmens wurde Ende 2019 mit der Übernahme des niederländischen Discount-Brokers Degiro gelandet. 

Flatex kauft Degiro

Mit dieser Transaktion steigt Flatex auf einen Schlag zu dem größten Broker in Europa auf. In über 18 Ländern ist die neue Flatex nun aktiv und verfügt über mehr als eine Million Kunden mit einem Depotvolumen von zusammengerechnet rund 20 Mrd. Euro. Mehr als 30 Mio. Trades wickelt die Brokergruppe ab, bei denen über 200 Mrd. Euro bewegt werden.

Umgerechnet soll Flatex den Eigentümern von Degiro 250 Mio. Euro gezahlt haben, davon 60 Mio. Euro in bar. Der restliche Preis wurde über eine Kapitalerhöhung durch Sacheinlagen gestemmt.

Betrachtet man die aktuelle Marktkapitalisierung von über 850 Mio. Euro, so kann man diese Transaktion im Nachhinein durchaus als  gelungen bezeichnen. Besonders erfreulich entwickelt sich auch der Aktienkurs. Mit einem Kurs von aktuell 45,35 Euro (Stand: 30.06.2020, 15:06 MEZ) befindet sich dieser sogar auf einem Allzeithoch. Verglichen mit dem Kurs von vor zehn Jahren (Kurs am 30.06.2010 von 4,60 Euro) hat sich die Aktie sogar fast verzehnfacht! Aber werfen wir mal einen Blick auf den mittelfristigen Ausblick.

Die mittelfristigen Ziele

Hier hat Flatex nämlich ein klares Ziel kommuniziert. Erreicht werden soll demnach mittelfristig ein Umsatz von 300 Mio. Euro bei einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 150 Mio. Euro. Und auch das Ergebnis je Aktie soll nicht klein ausfallen. Ein Gewinn pro Aktie von bis zu 3,00 Euro ist als Zielwert kommuniziert worden.

Setzt man das Ergebnis je Aktie in Relation zum aktuellen Aktienkurs, so erscheint die Aktie mit einem erwarteten KGV von rund 15 und einem Umsatzmultiplikator von 2,8 gar nicht mal teuer.

Potenzielles Risiko: Zero-Comission-Trading

Störend könnte aber der Blick auf die Konkurrenz wirken, denn immer mehr Broker stellen auf ein kostenloses Trading um. Angefangen hat alles mit dem kostenlosen Trading von Robinhood, einem Start-up aus den USA. Das Unternehmen führte den kostenlosen Aktienhandel in den USA ein (Zero Commision). Mehr als zehn Millionen Kunden sollen mittlerweile die Trading-Plattform von Robinhood nutzen.

Aber auch in Deutschland gibt es mit Trade Republic einen ernstzunehmenden „Zero Commission“-Konkurrenten, der gut wächst und etablierten Anbietern das Fürchten lehrt. Und auch der deutsche Neueinsteiger im Discountbroker-Geschäft, Smart Broker, stellt mittlerweile kostenlose Handelsmöglichkeiten zur Verfügung.

Am Ende stellt sich da die Frage, wie lange die Vorzüge aus der Fusion anhalten werden. Investoren brennt diese Frage aktuell nicht so unter den Fingernägeln. Sie feiern die bisher relativ guten Neukundengewinne. Und auch die COVID-19 Krise könnte über ein erhöhtes Handelsvolumen mehr Geld ins Unternehmen gespült haben. Solange dies so bleibt, könnte wohl auch der Aktienkurs weiter profitieren.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Flatex.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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