Vergleichsportal: Gebäudezustand für CO2-Preis-Kosten entscheidend

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Höhe der CO2-Preis-Mehrkosten fürs Heizen hängt neuen Berechnungen zufolge maßgeblich vom energetischen Zustand des Gebäudes ab. Wer in einem unsanierten Altbau wohne, müsse bis zu dreimal höhere Zusatzkosten tragen, ergab eine Analyse des Vergleichsportals Verivox, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach würden bei dem aktuellen CO2-Preis in Höhe von 25 Euro pro Tonne in einer 100-Quadratmeter-Wohnung mit sehr gutem energetischen Zustand auf Gas und Öl jeweils 41 bis 59 Euro pro Jahr an Zusatzkosten für Mieter fällig. In einer vergleichbaren unsanierten Altbau-Wohnung würde der CO2-Preis für Gas mit 88 bis 135 Euro zu Buche schlagen und für Öl mit bis zu 198 Euro.

Auch für steigende CO2-Preise hat Verivox die Kosten je nach Sanierungsgrad errechnet. Greift etwa ein CO2-Preis von 60 Euro, wie ihn die Grünen für das Jahr 2023 fordern, werden die Unterschiede noch einmal deutlicher. Demnach würde sich der CO2-Preis bei einer gut sanierten 100-Quadratmeterwohnung bei einer Gasheizung mit bis zu 97 Euro zusätzlich bemerkbar machen, beim Öl mit bis zu 142 Euro. Handelt es sich um ein unsaniertes Gebäude mit hohem Energieverbrauch können die Kosten bis zu dreimal höher liegen und auf jeweils bis zu 325 Euro (Gas) und 475 Euro (Öl) im Jahr steigen.

Verivox hat die Mehrkosten nach eigenen Angaben auf Grundlage von Verbrauchswerten, die im Energieausweis für Wohngebäude erfasst sind, ermittelt.

Nach den letzten Beratungen der Koalitionsfraktionen zur Klima- und Energiepolitik war am Dienstag bekannt geworden, dass Mieter vorerst auch künftig die gesamten CO2-Preis-Mehrkosten, die im Rahmen von Wohnverhältnissen entstehen, tragen müssen. Ein Kompromiss, der eine hälftige Lastenteilung zwischen Vermietern und Mietern vorsah, war am Widerstand der Unionsfraktion gescheitert./faa/DP/fba

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