VIRUS/Mexiko: 347 000 Arbeitsplätze in gut drei Wochen verloren gegangen

dpa-AFX · Uhr

MEXIKO-STADT (dpa-AFX) - Rund 347 000 Menschen haben in Mexiko in der Corona-Krise ihre Arbeit verloren. Dies geschah im Zeitraum vom 13. März bis zum 6. April, wie Arbeitsministerin Luisa Alcalde am Mittwoch vor Journalisten mitteilte. Die Zahl entspricht gut 1,6 Prozent der 21 Millionen formell Beschäftigten in dem 130-Millionen-Einwohner-Land. Es sind mehr Arbeitsplätze, als im gesamten Jahr 2019 in Mexiko entstanden. 57 Prozent der Mexikaner leben allerdings von Arbeit im informellen Sektor. Auch diesen dürfte die Krise schwer treffen - Zahlen gibt es dazu bisher nicht.

Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador hatte in einer Regierungserklärung am Sonntag Mikrokredite für Kleinunternehmen sowie die Schaffung von zwei Millionen neuen Arbeitsplätzen bis Ende des Jahres angekündigt, ohne Details zu nennen.

Unter anderem wegen Sorgen um wirtschaftliche Folgen führte Mexikos Regierung bisher vergleichsweise wenig strenge Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ein. Die zweitgrößte Wirtschaft Lateinamerikas war bereits im vergangenen Jahr nicht gewachsen. In Mexiko wurden bislang 2785 Infektionen mit dem Virus und 141 Todesfälle bestätigt.

Die deutsche Auslandshandelskammer (AHK) in Mexiko forderte mehr Hilfen für Unternehmen. "Sollte Mexikos Regierung bei ihrer Haltung bleiben, die Privatunternehmen im Land nicht mit einem Finanzpaket und einem Aufschub der Steuerzahlungen zu unterstützen, werden mindestens 39 Prozent der Mitgliedsfirmen der AHK Mexiko Mitarbeiter entlassen müssen", hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch./aso/DP/nas

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