Vor dem Hexensabbat: Dax wagt Erholungsversuch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Beim Dax geht es nach seinem jüngsten Rückschlag wieder aufwärts. Doch Vorsicht ist geboten: Es ist Hexensabbat. Das kann die Kurse kräftig durcheinanderwirbeln.

Vor dem großen Verfall an den Terminbörsen ist der Dax um Erholung bemüht. Zum Start in den Freitagshandel kletterte der deutsche Leitindex wieder über die Marke von 12.700 Punkten. In den ersten Handelsminuten lag er rund 0,5 Prozent im Plus bei 12.760 Zählern, womit er einen Teil seiner gestrigen Verluste wettmachte.

Am Mittwoch war der Dax erstmals über 12.900 Punkte geklettert und hatte bei 12.921 Punkten eine weitere Bestmarke erreicht. Anschließend setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein, die ihn am gestrigen Feiertag zeitweise bis auf 12.620 Punkte abrutschen ließen. Dank insgesamt stabiler Vorgaben von der Wall Street und aus Asien dürfte sich die Erholung aus dem späten Handel nun zunächst fortsetzen.

Tech-Branche schwächelt

Alles in allem aber bleibt die Lage an der Börse angespannt. Im New Yorker Aktienhandel hatten die Anleger am Donnerstag Technologie-Werte erneut gemieden. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,5 Prozent auf 5701 Punkte und damit mehr als der Leitindex Dow Jones Industrial, für den es nur um 0,1 Prozent auf 21.360 Punkte nach unten ging. Beiden Indizes gelang es, ihre Verluste bis zum Handelsschluss deutlich einzudämmen. Das galt auch für den marktbreiten S&P-500-Index, der 0,2 Prozent auf 2432 Punkte verlor.

Nach Auffassung des Analysten Christian Schmidt von der Landesbank Helaba belasten derzeit insbesondere die Sorgen um eine Überbewertung der Branchenpapiere aus dem Tech-Sektor die Stimmung. Die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar stellten vor diesem Hintergrund die Frage, ob der Aufwärtstrend am hiesigen Aktienmarkt bereits vor dem Ende steht.

Schwankungen am Hexensabbat

Derweil laufen am heutigen Freitag Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom “großen Verfall” (“Hexensabbat”) sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt. Damit können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten kräftig hin und her schwanken.

Einige Konjunkturdaten stehen heute aber dennoch auf dem Programm, die an den Finanzmärkten auf Interesse stoßen dürften. Im Euroraum werden Inflationszahlen für den Monat Mai erwartet, wobei es sich lediglich um eine zweite Schätzung handelt. In den USA werden Daten vom Häusermarkt und zur Verbraucherstimmung veröffentlicht.

onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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